Delingsdorf. Die Verwaltung wollte Teile von Bau- und gestiegener Personalkosten umlegen. Nun müssen die Eltern nur sieben Prozent mehr bezahlen.

Bei der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter in Delingsdorf haben sich Eltern gegen die Erhöhung der Betreuungskosten für die Kindertagesstätte gestellt. Die Gemeinde hatte geplant, gestiegene Gehälter der Erzieher sowie die Ausgaben für einen Anbau auf die Eltern umzulegen. Das hätte zu einer Steigerung von 13,4 Prozent im Elementarbereich (von drei bis sechs Jahren) geführt. Die Kalkulation für den Hort sieht sogar eine Steigerung von 34,5 Prozent vor. Diese Zahl muss jedoch erneut geprüft werden.

Für das Jahr 2016 hatte es die Gemeinde Delingsdorf geschafft, ihren Haushalt auszugleichen. Jedoch nur durch Sondereffekte wie den Verkauf von Containern und Land. Um möglichen Defiziten bereits im Voraus zu begegnen, sollten die Kosten möglichst genau kalkuliert und verteilt werden. 981.000 Euro kostet ein Kita-Jahr nach der aktuellen Planung für das laufende Jahr. Mit enthalten sind 30.000 Euro durch tarifliche Steigerungen sowie anteilige Mietkosten für das neue Gebäude in Höhe von 16.000 Euro.

Ein Kita-Jahr kostet die Gemeinde 981.000 Euro

Mit einem Regelbeitrag von 45 Prozent sowie 218 Euro für fünf Stunden Elementarbetreuung stand die Kita im Kreisvergleich bereits an vorderster Stelle. „Die geplante Belastung ist extrem. Dies kann ich durch meine eigene Lohnsteigerung nicht auffangen“, sagt Sven Olsson. „Zusätzlich frage ich mich, wo unser Mehrnutzen ist. Die Qualität steigert sich dadurch nicht.“ Man müsse schauen, an welcher Stelle sich Kosten sparen lassen, anstatt diese nur umzulegen, sagte Elternvertreterin Rebecca Knaffel. Je nach Buchungszeit mache die Erhöhung monatlich 35 bis 100 Euro aus.

Eine der größten Kostenpositionen seien jedoch die Randzeiten der Betreuung. „Wenn wir uns darauf verständigen, Gruppen erst ab einer Belegung von 15 Kindern zu öffnen, wird es automatisch günstiger“, sagt Bürgermeister Randolf Knudsen. „Dann müssen die Eltern jedoch auf Flexibilität verzichten.“ Zusätzlich dürfe nicht der soziale Gedanke für das gesamte Dorf außer Acht gelassen werden, gab Martin Einfalt, CDU, zu bedenken. Wenn die Gemeinde die Kosten immer weiter vor sich herschiebe, gebe es irgendwann eine Steuererhöhung für alle. Schlussendlich einigten sich die Beteiligten auf einen Kompromiss.

Bürgermeister hofft auf die Zustimmung aller Beteiligten

Nun werden die Kosten neu verteilt, wodurch Eltern im Elementarbereich mit sieben Prozent mehr belastet werden. Die Differenz trägt die Gemeinde. „Ich hoffe, dass mit dieser Lösung alle zufrieden sind“, sagt Knudsen. „Wir haben bereits im Vorfeld Gespräche geführt. Die Positionen waren deutlich. Allerdings müssen die Kosten auch irgendwie bezahlt werden.“ Unklar bleibt die Erhöhung bei der Hort-Gebühr. Die geplante Steigerung um 34,5 Prozent erschien selbst dem Bürgermeister zu hoch.