Viele Bürger haben sich Gedanken gemacht und ein klares Votum abgegeben. Die Entscheidung der Politik dürfte für viel Verdruss sorgen.

Unerwartet groß war das Interesse der Bürger an einer Versammlung, bei der die Oldesloer nach ihrer Meinung zum Denkmalschutz für den historischen Friedhof befragt wurden. Noch größer war die Einigkeit in Bezug auf das Konzept zur Sanierung des Friedhofes. 58 von 60 Oldesloern sagten Ja zum Antrag, die Stadtverordnetenversammlung möge das Konzept weiter verfolgen und umsetzen. Es gab nur eine Enthaltung und eine Gegenstimme.

Die Bestätigung durch die Stadtverordneten sollte nur eine Formalie sein. Doch es kam anders. Die Lokalpolitik will lieber selbst entscheiden. Das mag juristisch möglich sein. Doch nicht alles was recht ist, ist auch richtig. Die Politiker stoßen mit ihrem Votum denen vor den Kopf, die zur Versammlung kamen und ihre Meinung kundtaten. Unweigerlich werden sich viele Oldesloer vor der nächsten Bürgerversammlung die Frage stellen, warum sie sich überhaupt einbringen sollen, wenn ihre Stimme am Ende doch nichts zählt.

Kürzlich beschäftigte sich der Hauptausschuss mit der Frage, ob höhere Aufwandsentschädigungen für Lokalpolitiker mehr Menschen dazu bewegen, sich politisch zu engagieren. Das mag sein. Ein sinnvollerer Beitrag gegen Politikverdrossenheit wäre es, den Bürgerwillen ernst zu nehmen. Das Argument klammer Kassen kann hierbei allenfalls eine untergeordnete Rolle spielen. Da gibt es andere Projekte in Bad Oldesloe, deren Kosten-Nutzen-Rechnung eher einer Neubewertung bedürften.

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