Lütjensee. Die Sperrung des Parkplatzes zeigt seine erste Wirkung. Trotz guten Wetters nur wenige Besucher am Strand. Kaum Müll hinterlassen.

Nach dem Ärger um den vermüllten und von Tieren verschmutzten Strand am Nordufer des Großensees hat sich die Lage nun offenbar gebessert. Die Gemeinden Lütjensee und Großensee hatten Verbotsschilder aufgestellt und einen Parkplatz gesperrt.

Jetzt ziehen Besucher ein positives erstes Fazit: „Es ist viel besser geworden“, sagt Harald Lamek, der aus Hoisdorf kommt. „Ich fahre oft hierher und schwimme ein wenig.“ Für ihn ist das Nordufer einfach besser erreichbar, daher freut er sich über die neue Situation. „Bevor der Parkplatz gesperrt wurde, war es hier unglaublich voll und die Hunde liefen kreuz und quer über die Handtücher.“ Trotz der Freude bleibt bei ihm aber ein wenig Skepsis bestehen. „Natürlich muss jetzt erstmal die Hauptsaison abgewartet werden.“

Als Verbotsschild kam, zogen sich Hundebesitzer zurück

Am vergangenen Wochenende lockten das Wetter mit wenig Wolken und eine angenehme Wassertemperatur die Besucher zum Nordufer. Doch wirklich voll war es nicht. „Das liegt an den Verboten“, sagt eine Hundebesitzerin, die nicht möchte, dass ihr Name veröffentlicht wird. „Aber besonders daran, dass der Parkplatz gesperrt wurde.“ Tatsächlich waren zwar noch ein paar Stellplätze im Wald zu finden, von denen aus man in wenigen Minuten zum Nordufer kommt. Doch wäre ein größerer Andrang nicht mehr möglich gewesen. Dafür hätten die Besucher ein Parkticket riskieren müssen. Die Polizei hatte angekündigt, gegen rechtswidriges Parken verstärkt vorzugehen.

„Vor allem als das große Verbotsschild angebracht wurde, waren hier nur noch wenige Besucher zu finden, die mit ihren Hunden spielen oder grillen“, sagt die Frau. „Jetzt sind es wieder mehr, irgendjemand hat das Schild nämlich abgenommen.“ Sie vermutet, dass es Jugendliche waren. Sie selbst nutzt den Strand weiterhin gern mit ihrem Hund, sorgt aber dafür, dass dieser keinen Schmutz hinterlässt und niemanden stört. „Außerdem gibt es ja noch den Südstrand“, argumentiert sie, wie viele andere auch.

Es liegt kaum noch Müll herum

Die Verbotstafel des Schildes ist verschwunden, die Metallkonstruktion steht noch. An den Bäumen hängen die Schilder extra hoch „Mein Müll muss mit! Zum Schutze der Natur“, heißt es dort. Müll findet man tatsächlich nur noch wenig: ein paar Kronkorken, einige Zigarettenstummel und eine Pappe – das Überbleibsel eines Sixpacks mit Bier.

Nun bleibt die Frage, was die hohen Temperaturen im Sommer bringen. Dann erst wird sich zeigen, ob die Maßnahmen der Verwaltung den gewünschten Erfolg bringen. Das leere Verbotsschild jedenfalls erinnert daran, dass es wohl immer jemanden geben wird, der die Verbote missachtet.