Reinfeld. Bau der Oberleitung an A 1 beginnt im Mai 2018. Realisierungsvereinbarung vor Abschluss. Stormarn drängt auf Lärmschutz für Hamberge.

Ende 2018 soll die E-Highway-Teststrecke auf der A 1 bei Reinfeld fertig sein. Die Landesregierung treibt das vom Bund initiierte Pilotprojekt für Elektro-Lastwagen voran. Alle Beteiligten sollen eine Realisierungsvereinbarung unterschreiben, nach der sie sich für einen „zügigen Projektfortschritt einsetzen“ und mithelfen, Verzögerungen oder Stillstand zu vermeiden. Der Entwurf ist jetzt im Umweltausschuss des Kreistags vorgestellt worden.

Die Politiker unterstützen das Vorhaben, erinnern aber an einen besseren Lärmschutz für Hamberge. „Es ist zu prüfen, ob das beim Bau parallel möglich ist“, sagt Landrat Henning Görtz. Die Gemeinde fordert, dass der drei Meter hohe Wall auf einem knappen Kilometer mit Wänden auf fünf bis sechs Meter aufgestockt wird.

Die Masten mit Oberleitungen für die Versorgung von batteriebetriebenen Lkw werden zwischen dem A-1-Anschluss Reinfeld und dem Autobahnkreuz Lübeck auf sechs Kilometern in beiden Richtungen aufgestellt. Die Reinfelder Spedition Bode wird im Pendelverkehr zwischen ihrem Logistikzentrum und dem Lübecker Hafen täglich bis zu 50 Fahrten mit Hybrid-Lkw absolvieren. Diese haben Stromabnehmer wie eine Straßenbahn. Ziel ist es, dass die Lastwagen so viel Strom aus der Leitung ziehen, dass die Batterie für den Rest der 25 Kilometer langen Strecke geladen ist.

Versuch soll zeigen, wie viel Treibhausgase gespart werden

Im Durchschnitt sind täglich mehr als 9000 Lastwagen auf dem A-1-Abschnitt unterwegs. Hinzu kommen rund 63.000 Autos. Der Zeitplan von Landesumwelt- und -verkehrsministerium sieht mehrere „Meilensteine“ vor. Im Juli sollen alle zehn Betroffenen – darunter der Kreis Stormarn und die Spedition Bode – die Vereinbarung unterzeichnen. Dann schreibt der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) in Lübeck die Arbeiten aus. Bis März 2018 werden die Aufträge vergeben, damit der Bau spätestens im Mai beginnen kann.

Die Eile ist geboten: Das Bundesumweltministerium hat zwar einen schriftlichenFörderbescheid über 14 Millionen Euro – die voraussichtlichen Gesamtkosten – in Kiel abgegeben. Die Genehmigung gilt aber nur bis Ende 2018. Der eigentliche Praxistest (drei bis vier Millionen Euro Fördersumme) ist bis 2021 vorgesehen.

Der Feldversuch soll zeigen, ob eine Verringerung der Treibhausgase im Verkehrsbereich möglich ist. So kommen E- Lastwagen abgasfrei vorwärts, wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind- oder Wasserkraft stammt. Außerdem sind sie viel leiser als Fahrzeuge mit Dieselmotoren.