Ahrensburg. Vier Automaten in der Innenstadt sind defekt. Während die einen Stellplätze kostenfrei sind, muss ein paar Meter weiter gezahlt werden.

Die Wahl der Straßenseite könnte derzeit für Autofahrer in Ahrensburg entscheidend sein – zumindest wenn man bei der Parkplatzsuche eine Wahl hat. Denn die Straßenseite zum Beispiel an der Hagener Allee entscheidet, ob der Autofahrer für ein Parkticket zahlen muss – oder dort drei Stunden lang kostenfrei stehen kann.

Wählt ein Autofahrer die Seite mit den ungeraden Hausnummern, muss er die blaue Parkscheibe ins Auto legen. So zumindest die Aufforderung des Bürgermeisters, die auf einem rosafarbenen Zettel steht, der am Parkscheinautomat klebt. Denn der Automat ist defekt.

Dies gilt aber nicht für den nur etwa zehn Meter entfernten Parkautomaten auf der anderen Straßenseite. Autofahrer, die sich dort für eine Parklücke entscheiden, zahlen für die Höchstparkdauer von drei Stunden 2,50 Euro.

Vier von 29 Parkscheinautomaten sind derzeit kaputt. Einer davon steht an der Stormarnstraße, gegenüber dem Parkplatz Alte Reitbahn. Wer sein Auto auf dem Seitenstreifen abstellt, darf dort ebenfalls drei Stunden frei parken. Würde der Automat funktionieren, könnte man dort jedoch ein Tagesticket für zwei Euro kaufen, was insbesondere jene nutzen, die in der Innenstadt arbeiten.

Wie hoch die Einbußen sind, kann die Stadt nicht sagen

Doch besonders verwirrend wird es auf dem Rathausplatz. Dort ist einer von vier Automaten defekt. Doch statt – wie in anderen Städten üblich – einfach ein „Außer Betrieb“-Schild zu installieren, klebt auch dort die Botschaft des Bürgermeisters, die Parkscheibe doch bitte gut sichtbar hinter die Windschutzscheibe zu legen. Doch wo gilt jetzt auf dem Rathausplatz Parkscheinpflicht und wo nicht? Welcher der vier Automaten ist für welchen Stellplatz „zuständig“? Eine Antwort gibt es aus dem Rathaus nicht. Ungeklärt bleibt auch die Frage, warum Autofahrern nicht zugetraut wird, einige Meter zu laufen, um doch einen Parkschein zu lösen.

Wie hoch die Einbußen für die Stadt sind, kann die Verwaltung ebenfalls nicht sagen. „Den Einnahmeverlust kann man nicht pauschalisieren“, erklärt Andrea Wohllebe, die im Rathaus für die Parkautomaten zuständig ist. „Jeder Parkscheinautomat hat mal mehr, mal weniger Einnahmen.“

Stadt hat Servicevertrag für Wartung abgeschlossen

Nimmt man jedoch den kleinen Parkplatz hinter dem Kaufhaus Nessler mit 20 Stellflächen und dem defekten Automaten als Beispiel – und geht davon aus, dass Autofahrer dort im Durchschnitt 1,5 Stunden parken – entgehen Ahrensburg allein hier pro Tag 120 Euro.

Laut Wohllebe sind die vier Automaten erst seit eineinhalb Wochen defekt. Allerdings gibt es regelmäßig Ausfälle. Ende Februar hatten wir zuletzt darüber berichtet. Wie lange es dauert, bis sie repariert sind, ist unklar. „Die Stadt hat einen Servicevertrag für die Wartung abgeschlossen.“ Die Servicefirma habe jedoch nur einen Mitarbeiter für ganz Norddeutschland, der die Aufträge nach und nach abarbeite. Derzeit sei der Techniker wegen Reparaturen an Automaten auf Sylt.