Bad Oldesloe. Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss verweigert Fördermittel für Erweiterungspläne der türkisch-islamischen Gemeinde in der Kreisstadt.
Die türkisch-islamische Gemeinde erhält keinen Zuschuss von der Stadt Bad Oldesloe für den Bau eines Gebäudes für die Jugendarbeit. Das hat der Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss einstimmig entschieden. „Grundsätzlich sehen wir kein Problem, die Jugendarbeit der türkisch-islamischen Gemeinde finanziell zu unterstützen“, sagte Hajo Krage (SPD). Aber die Förderung eines privaten Gebäudes sei nicht Aufgabe der Stadt.
Die Freien Bürger Oldesloe (FBO) gingen ein Stück weiter. „Wir sind nicht der Meinung, dass eine Jugendarbeit unter rein türkischer Leitung nötig ist“, begründete Matthias Rohde die Ablehnung durch seine Fraktion. Später relativierte Rohde seine Aussage. Es müsse zumindest eine Gleichbehandlung mit anderen Gemeinden geben. Das wäre bei einem Bauprojektes nicht der Fall.
Nachfrage nach Angeboten steigt, sagt die Ditib-Gemeinde
Wie berichtet, hatte die Oldesloer Ditib-Gemeinde bei der Stadt einen Antrag eingereicht, in dem um eine Kostenbeteiligung an der Errichtung eines Gebäudes auf dem Moschee-Grundstück an der Turmstraße gebeten wird. In den neuen Räumen sollen Angebote für Jugendliche geschaffen werden. „Das Angebot gilt nicht nur für muslimische, sondern für Jugendliche aller Konfessionen“, stellte die Vize-Vorsitzende der türkisch-islamischen Gemeinde, Gülsen Sucuoglu, klar. Die Nachfrage steige.
Das bestätigte auch Lokalpolitiker und Gemeindemitglied Aygün Caglar (CDU): „Die Moschee ist für viele Flüchtlinge muslimischen Glaubens die erste Anlaufstelle.“ Caglar äußerte die Sorge, dass durch eine unzureichende Jugendarbeit Heranwachsende Gefahr laufen könnten, in die Fänge von Hamburger Salafisten zu geraten.
Der Bitte der Moschee erteilte der Ausschuss zwar eine Absage, wies aber darauf hin, dass projektbezogene Förderungen durchaus möglich sind – wie bei den christlichen Kirchen in Bad Oldesloe auch. (fif)