Bad Oldesloe. Polizeiführung informiert Kreispolitiker in Bad Oldesloe über Entwicklung. Sorge wegen steigender Zahl von kleinen Waffenscheinen.
Weniger Einbrüche, mehr Gewalt gegen Polizisten, mehr „kleine Waffen“ in privaten Händen: Die Stormarner Polizeiführung hat der Politik die aktuelle Entwicklung im Kreisgebiet vorgestellt. Wie berichtet, ist die Kriminalität 2016 gegenüber dem Vorjahr gesunken. Wie es zu den weitgehend positiven Zahlen kommt, erklärte Hans-Jürgen Köhnke, Chef der Kriminalpolizei im Polizeibeirat: „Im Bereich der Wohnungseinbruchskriminalität haben wir mit einer hohen Priorität gearbeitet.“ Vor allem eine erhöhte Streifentätigkeit und mehr Präventionsarbeit zeige nun Wirkung.
Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist innerhalb eines Jahres um 30 Prozent zurückgegangen. Insgesamt ist die Zahl der angezeigten Straftaten um 4,6 Prozent gesunken. Sorgen bereitet der Polizei allerdings die bandenmäßige Kriminalität – vor allem bei den Einbrüchen. „Die Ermittlungen sind Puzzlearbeit“, sagt Köhnke. Nur 6,3 Prozent der Wohnungseinbrüche werden aufgeklärt.
Immer häufiger gibt es Übergriffe auf Polizeibeamte
Unbehagen bereitet auch die zunehmende Gewalt gegen Polizisten. Immer häufiger haben es Beamte mit pöbelnden und übergriffig werdenden Stormarnern zu tun. Die Stimmung habe sich in den vergangenen 25 Jahren merklich verändert, berichtet der Chef der Polizeidirektion Ratzeburg, Jürgen Funk, dem Polizeibeirat: „Das merken wir auch in Form verbaler Gewalt.“ 2016 leisteten 61 Personen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte – fast doppelt so viel wie im Vorjahr.
Auch die immer höher werdenden Zahlen an Waffen in privaten Händen sind bei der Polizei ein Thema. Nach dem Abendblatt-Bericht über die stark gestiegenen Zahlen der Erteilung kleiner Waffenscheine erkundigte sich der Kreistagsabgeordnete Lukas Killian (CDU) über mögliche Auswirkungen. Holger Meincke, stellvertretender Chef der Polizeidirektion: „Je mehr Waffen sich in ungeübten Händen befinden, desto mehr Gefahren birgt das.“ Der kleine Waffenschein berechtigt zum Tragen einer echt aussehenden Schreckschusswaffe in der Öffentlichkeit.