Bad Oldesloe. Bürger wollen, dass die historisch wertvolle Anlage wiederhergerichtet wird. Die Kosten werden auf 820.000 Euro geschätzt.

Das ist ein deutliches Ergebnis: Fast einstimmig haben die Oldesloer auf einer Einwohnerversammlung für eine Sanierung des historischen Friedhofes gestimmt. Nur eine Gegenstimme erhielt das von den Planern vorgestellte Konzept, das unter Beteiligung von Bürgern und Lokalpolitik nun noch weiter ausgearbeitet werden soll. Margita Meyer vom Landesamt für Denkmalpflege freut sich über die breite Zustimmung: „So ein Friedhof ist das Gedächtnis einer Stadt und jeder Name, der auf einem der Gräber steht, hat eine Geschichte.“ Diese, so Meyer, sollte auch erzählt werden.

Bei der Sanierung des in den 1830er-Jahren gegründeten und mittlerweile stillgelegten Friedhofes sollen unter anderem die Grünflächen und Grabsteine hergerichtet werden, zudem neue Sitzgelegenheiten und Infopoints entstehen. Auch das ursprüngliche Wegenetz wird wiederhergestellt. Wie wichtig die Sanierung des historischen Areals ist, unterstrich Dr. Joachim Schnitter: „So etwas wie den Oldesloer Friedhof gibt es bundesweit vielleicht kein zweites Mal.“

Politiker müssen am Ende entscheiden

Um Bundesfördermittel zu erhalten, muss die Sanierung streng in Absprache mit dem Denkmalschutz erfolgen. Die Kosten für die im vorläufigen Konzept vorgestellten Arbeiten betragen etwa 820.000 Euro. „Ein Drittel der Summe muss die Stadt übernehmen“, sagt Thomas Berg von der BIG-BAU-Unternehmensgruppe, Experte für Städtebauförderung. Nach einem Beschluss durch die Lokalpolitik könnte es schnell gehen: „Ein Baubeginn Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres wäre möglich“, so Berg. Das sei aber auch davon abhängig, wann das abschließende Konzept stehe.

60 Bürger gaben auf der Versammlung ihre Stimme ab. „Ich war häufig in den Mittagspausen mit einer Arbeitskollegin auf dem alten Friedhof“, sagt die Oldesloerin Barbara Preis. „Es wäre toll, wenn der Platz bald überarbeitet wird.“ Die Entscheidung der Bürger ist allerdings nicht bindend. Theoretisch könnten sich die Lokalpolitiker immer noch gegen die Sanierung des Friedhofes aussprechen. Das gilt angesichts des deutlichen Votums aber als unwahrscheinlich.