Das Vertrauen der Bürger in die Arbeit der Sicherheitsbehörden gewinnt man nicht, indem man einmal im Jahr Statistiken verkündet.

Es sind zunächst einmal gute Nachrichten, die uns aus Kiel und Ratzeburg erreichen – zumindest zum Teil. Die Zahl der polizeilich erfassten Einbrüche und Einbruchsversuche ist stark gesunken. Aber: Die Interpretation der Statistiken folgt stets dem gleichen Muster. Die einen verweisen auf ihre Erfolge, die anderen werfen ihnen Taschenspielertricks vor. Jetzt, wenige Monate vor der Landtagswahl, gilt das umso mehr.

Der Rückgang der Zahlen ist zwar erfreulich, gleichwohl aber auch zu relativieren. Denn schaut man ein weiteres Jahr zurück, zeigt sich: Sie sind landesweit immer noch höher als im Jahr 2014. Und: Die Aufklärungsquote in Stormarn ist und bleibt erschreckend gering.

Viel wichtiger als die Zahlen ist indes das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen. Jede noch so überzeugend klingende Tendenz hilft denjenigen nicht, die Opfer einer Straftat werden oder geworden sind. Haben die Bürger – noch oder wieder – das Vertrauen in die Arbeit der Sicherheitsbehörden? Das ist die entscheidende Frage. Dieses Vertrauen gewinnt man nicht, indem man einmal im Jahr Statistiken verkündet – mögen sie noch so positiv sein.

Das Vertrauen muss sich die Polizei jeden Tag hart erarbeiten, auf der Straße, in den Revieren, bei den Menschen. Die Beamten, die häufig einen verdammt harten Job machen, verdienen dabei Unterstützung und Respekt. Die Führung im Ministerium und in der Landespolizei muss indes dafür sorgen, dass die Polizisten motiviert sind. Dazu gehört eine vernünftige Ausstattung mit Personal und Ausrüstung. Dazu gehört aber auch, dass die Polizeiarbeit für die Menschen so weit wie möglich transparent wird. Zeugenaufrufe erst drei Tage nach einer Tat zu veröffentlichen – wie es in Stormarn immer wieder vorkommt – trägt nicht unbedingt dazu bei.

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