Lasbek. Hat der Autopilot des High-tech-Wagens versagt? Es gibt nach der Massenkarambolage auf der A 1 auch Kritik am Krisenmanagement.

Es war einer der schwersten Verkehrsunfälle der vergangenen Jahre. 34 Fahrzeuge krachten am Wochenende auf der Autobahn 1 bei Lasbek ineinander (wir berichteten). Jetzt geht es an die Ursachenermittlung. Die dürfte am Ende wohl ganze Ordner füllen. Im Raum steht auch die Frage, ob der Autopilot eines Tesla, in dem die Fahrerin – eine 73-jährige Bremerin – verstorben ist, bei dem Unfall eine Rolle gespielt haben könnte. Derartige Modelle sind in der Regel mit einem Fahrassistenten ausgestattet, der es dem Fahrzeug ermöglicht, eigenständig die Spur zu halten und auf Hindernisse zu reagieren.

Unfälle unter Beteiligung der hochtechnisierten Fahrzeuge hatten in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Als eines von sieben Autos wurde nun auch der Tesla sichergestellt. Das Elektrofahrzeug steht aber nicht im Fokus der Untersuchungen. „Er ist Teil der gesamten Ermittlung“, sagt Polizeisprecher Holger Meier zum Abendblatt. Ein Verdacht, der Autopilot könne den Unfall begünstigt haben, gebe es derzeit nicht. „Für konkrete Aussagen ist es noch zu früh, die Untersuchungen des Unfallherganges dürften noch Wochen dauern“, sagt Polizist Meier.

Nun werden zunächst einmal alle Daten und Zeugenaussagen zusammengetragen und anschließend zu Papier gebracht. Holger Meier sagt: „Und da ist Sorgfalt gefordert.“ Bei dem Unfall gab es neben einem Todesfall auch zehn leicht- und drei schwerverletzte Personen. Drei weitere Menschen schwebten zwischenzeitlich in Lebensgefahr. Eine Person kämpft noch immer um ihr Leben. An der Massenkarambolage waren 34 Fahrzeuge beteiligt.

Die Fahrer waren von einem schweren Hagelschauer überrascht worden, der die Fahrbahn der A 1 in eine spiegelglatte Piste verwandelte. Es krachte im Minutentakt. Das berichteten Polizisten, die auf der Gegenfahrbahn kurz zuvor einen Unfall aufgenommen hatten. Die Autobahn war für zehn Stunden in beide Richtungen voll gesperrt. Die Insassen der Autos, die in der Folge im Stau standen, mussten bis zu fünf Stunden in ihren Fahrzeugen ausharren. Das sorgte – auch in Anbetracht der niedrigen Temperaturen – für Kritik am Krisenmanagement des Kreises.