Glinde. Der Rohbau des Hochhauses an der Ecke Oher Weg/Avenue St. Sebastien steht. Im Juni 2017 sollen 14 neue Wohnungen bezugsfertig sein.

Modernes Wohnen mitten im Zentrum Glindes: Das verspricht das Bauprojekt Avenue 8. Der Rohbau des Hochhauses an der Ecke Oher Weg/Avenue St. Sebastien steht bereits. Im Juni 2017 soll der Neubau bezugsfertig sein.

Innen sollen 14 Zwei-, Drei- und Vier-Zimmerwohnungen entstehen. Sie sind zwischen 50 und 99 Quadratmeter groß und sollen ausschließlich vermietet werden. Jede Wohnung verfügt über einen großzügigen Balkon oder eine Dachterrasse. „Die Lage orientiert sich auf die Sonnenseite nach Süden und Westen“, sagt der Architekt Sven Kosemund. Die Besonnung spielte bei der Planung eine wichtige Rolle. Kosemund: „Die Wohnungen sind dadurch alle sehr hell gestaltet.“

Gewerbliche Nutzung im Erdgeschoss

Im Erdgeschoss ist eine gewerbliche Nutzung vorgesehen: Innerhalb der rund 200 Quadratmeter großen Fläche finden bis zu vier Geschäfte Platz. Dieser Bereich ist großzügig verglast und gut einsehbar. Kosemund kann sich gut vorstellen, dass die Gewerbeflächen künftig von einem Kiosk, einem Friseur oder einem Bäcker genutzt werden. „Generell sind wir für alles offen“, sagt Kosemund. Die Einrichtung eines Restaurants sei allerdings nicht geplant. Kosemund: „Das würde einen zu großen technischen Aufwand bedeuten und ist wegen des Geräuschpegels schwerer mit Wohnungen zu vereinbaren.“

Glindes Bürgermeister Rainhard Zug hält das Projekt für richtig. „Es freut mich sehr, dass an so prominenter Stelle ein so schönes Gebäude entsteht“, sagt Zug. „Dass hochwertige Materialien verwendet wurden, zeigt den Gedanken der Nachhaltigkeit und die Verbundenheit mit dem Ort Glinde.“ Besonders gut gefallen ihm die weißen Verblendsteine, von denen beim Bau etwa 50.000 Stück verwendet wurden.

An die Kult-Kneipe Filou erinnert heute nichts mehr

Beim Richtfest am Freitag ging Rainhard Zug auch auf die Kritik am Bauvorhaben ein: „Manche Ausschussmitglieder hätten sich etwas Überschaubares, Dörfliches gewünscht“, sagt Zug. „Aber wir sind eine Stadt.“ Dennoch könnte der Wandel an der Ecke Oher Weg/Avenue St. Sebastien nicht gegensätzlicher sein: Wie berichtet hatte die frühere Kult-Kneipe Filou im April dem modernen Hochhaus weichen müssen. Anfang des 20. Jahrhunderts war das zweigeschossige Gebäude entstanden. Etwa 25 Jahre und bis 2008 war das Filou in den Räumen beheimatet. Der letzte Pächter war ein Friseur. Sein Mietvertrag lief Ende 2015 aus.

Nahe des Glinder Marktplatzes sollen 14 Wohnungen entstehen
Nahe des Glinder Marktplatzes sollen 14 Wohnungen entstehen © Sven Kosemund | Grafik: Sven Kosemund

Grundstückeigentümerin Anna Siemers sah dies als Chance für ein neues Projekt: „Die Idee für einen Neubau bestand schon länger“, sagt Siemers. „Nach der Kündigung des letzten Mieters dachte ich: jetzt oder nie.“ Im Herbst vergangenen Jahres stellte Siemers den Bauantrag. Im Juli wurde das Fundament gelegt. „Es ist ein sehr schönes Gefühl, dass der Rohbau jetzt fertig ist“, sagt Siemers. Am Anfang habe auch sie Kritik einstecken müssen. „Mittlerweile bekommen wir aber unheimlich viele positive Zuschriften“, sagt Siemers. Die Geschäftsfrau lebt in der Nähe von Buchholz im Landkreis Harburg.

Interessenten können sich an die Verwaltung wenden

Glinde ist Siemers schon seit ihrer Kindheit vertraut: Seit Jahrzehnten ist das Grundstück im Familienbesitz. Auch mehrere Häuser an der Glinder Dorfstraße gehören Anna Siemers.

Die Mietpreise für die neuen Wohnungen an der Avenue St. Sebastien liegen bei etwa elf Euro kalt. Bisher sind noch nicht alle Wohnungen vermietet. Eine Warteliste gibt es bereits. Diese soll Anfang kommenden Jahres abgearbeitet werden. Interessierte können sich bei der Verwaltung unter Telefon 040/42 10 14 46 oder via E-Mail unter sie@hh13.de melden. Weitere Informationen zum Wohnungsbauprojekt unter www.avenue8.de.