Bad Oldesloe. 645.000 Euro für 120 Fahrradstellplätze ist den Kritikern zu viel. Aber es gibt auch andere Stimmen.

Eigentlich sollte der Bau des Radhauses am Bahnhof in Bad Oldesloe längst begonnen haben. Doch durch die Verzögerung bei den Planungen muss jetzt ein neuer Beschluss her. Da kommt die jetzt bekannt gewordene prognostizierte Kostensteigerung von rund 200.000 Euro ungelegen und sorgt für eine neue Diskussion um die Notwendigkeit des Bauwerks am Bahnhof (wir berichteten). 645.000 Euro für 120 Fahrradstellplätze ist den Kritikern zu viel. Aber es gibt auch andere Stimmen: Vor dem Kultur- und Bildungszentrum demonstrierten rund 35 Befürworter des Projektes, dessen Verwirklichung weiterhin ungewiss ist.

Im Inneren des KuB berieten die Stadtverordneten über die Freigabe der nötigen Summe für den Nachtragshaushalt 2016. „Bei der Kostensteigerung von 195.000 Euro schlucken wir alle“, sagt Maria Herrmann (SPD). Die Bauausschuss-Vorsitzende stellte allerdings klar: Ihre Fraktion steht weiterhin hinter dem Radhaus. Gleiches gilt für die Grünen und die Linken. Weiterhin entschieden dagegen ist die Wählergemeinschaft FBO. Allerdings rückt nun die CDU von ihrer bisher klaren Linie ab. „Wir waren von Anfang an gegen das Radhaus“, sagt Fraktionsvorsitzender Horst Möller. „Jetzt haben wir aber die Möglichkeit, die möglichen Fördermittel sehr genau zu ergründen.“

Zustimmung mit Sperrvermerk

Nach Zahlen von 2014 hätte das Land sich mit etwa einem Drittel am Bau beteiligt. Nach neuen Richtlinien könnte die Stadt mittlerweile eine Förderung in Höhe von bis zu 75 Prozent erhalten. Für die CDU das ein Argument, zumindest die Zustimmung zur Bereitstellung der Mittel in den nächsten Haushalt in Betracht zu ziehen. Sie stimmte für die von der SPD beantragte Bereitstellung der Mittel in den Nachtragshaushalt 2016 – allerdings mit dem Zusatz eines Sperrvermerks. Sollten die tatsächlichen Kosten für die Stadtkasse zu hoch sein, dürfte es keine Zustimmung geben. „Eine Förderung von 30 bis 40 Prozent wäre für uns nicht ausreichend“, stellt Möller klar.

In den Fachausschüssen wird über das Radhaus nun weiter beraten, wenn die Höhe der möglichen Förderungen geklärt ist.