Lütjensee. Nicht alle Badegäste können sich mit Regeln anfreunden. Unbekannte beschmieren Verbotsschild. Bürgermeisterin kündigt Kontrollen an.

Keine Hunde, keine Pferde, kein offenes Feuer: Insgesamt fünf Piktogramme zeigen auf dem vor Kurzem aufgestellten Verbotsschild am Nordstrand des Großensees, was den Besuchern dort nicht erlaubt ist. Genauer gesagt: Sie zeigten es. Denn nun haben Unbekannte die Symbole mit Farbe unkenntlich gemacht.

Am späten Donnerstagnachmittag sonnten sich trotz des Verbots erneut einige Badegäste mit ihren Hunden am Nordstrand oder gingen mit ihnen baden. Plastikverpackungen, Pappe und säuberlich zugeknotete Müllbeutel lagen im Sand und unter den Bäumen am Ufer. Auch ein kleiner blauer Kugelgrill kam zum Einsatz.

Wer sich nicht an die Verbote halte, wird verwiesen

Unbekannte haben die Verbotssymbole mit Farbe unkenntlich gemacht
Unbekannte haben die Verbotssymbole mit Farbe unkenntlich gemacht © HA | Rieke Winter

Dennoch zeige das Schild bereits Wirkung, sagt Ulrike Stentzler, Bürgermeisterin der Gemeinde Lütjensee. „Wir werden aber auch Kontrollen durchführen und notfalls vom Hausrecht Gebrauch machen.“ Wer sich nicht an die Verbote halte, werde des Ortes verwiesen. „Und wenn sich keiner daran hält, wird der Strand dicht gemacht.“ Auf die Nachfrage, wer die Kontrollen durchführen werde, antwortet sie: „Wir haben jemanden beauftragt. Das muss erstmal reichen.“

Unter den Badegästen können nicht alle die Verbote nachvollziehen. „Es war schon immer so, dass Leute hier gegrillt haben oder ihre Hunde dabei hatten“, sagte einer der Badegäste gegenüber dem Abendblatt. „Man könnte zum Beispiel mehr Mülleimer aufstellen.“

Von diesem Vorschlag hält Ulrike Stentzler wenig. „Offiziell ist der Nordstrand ein Waldgebiet“, wendet sie ein. „Stehen im Wald etwa Mülleimer?“ Das besprühte Schild werde durch ein neues ersetzt. Stentzler findet: „Es ist schade, dass da Kosten verursacht werden, die an anderer Stelle viel sozialer eingesetzt werden könnten.“