Das Verbotsschild am Nordstrand des Großensees löst Empörung aus. Ralph Klingel-Domdey findet: Die Bürgermeister mussten reagieren.

Verwaltungsmenschen haben es auch nicht immer leicht; seien es nun die Mitarbeiter eines behördlichen Fachdienstes, haupt- oder ehrenamtliche Bürgermeister. Das zeigt sich aktuell an der Auseinandersetzung um ein neues Verbotsschild am Nordstrand des Großensees. Dort haben Müllsünder in den zurückliegenden Jahren derart viel verbrannte Erde hinterlassen, dass sich die Gemeinden Großensee und Lütjensee – zum Gebiet letzterer zählt der Strand – zum Handeln gezwungen sahen. Es ist wohl ein letzter niedrigschwelliger Versuch, der Problematik Herr zu werden.

Was das Schild aber zunächst einmal auslöst, ist ein Sturm der Entrüstung bei Teilen der Bevölkerung. Hundehalter, Reiter und Spaziergänger beklagen, sie fühlten sich durch derartiges Regelwerk erheblich eingeschränkt – und das ausgerechnet unter freiem Himmel an einem wunderschönen See. Diese Kritik ist nachvollziehbar. Zumindest bei denen, die echte Naturliebhaber sind. Die niemals Pferdeäpfel, Glassplitter, Hundehaufen oder glühende Holzkohlereste dort hinterlassen würden, wo wenig später Kinder im Sand spielen. Und weil wieder einmal viele Unschuldige ausbaden müssen, was wenige Umweltflegel angerichtet haben.

Bürgermeister mussten reagieren

Den Bürgermeistern von Lütjensee und Großensee jedenfalls sollte der Vorwurf der Regulierungswut erspart bleiben. Sie wollten und sie mussten reagieren auf unhaltbare Zustände, die zwangsläufig irgendwann zur Sperrung des Nordstrandes führen könnten. Damit wäre – von der Natur abgesehen – nun wirklich niemandem gedient.