Ahrensburg. Streit um Gewerbegebietserweiterung ohne verkehrsentlastende Nordtangente. Liste mit über 80 Unterschriften bei Stadt eingereicht.
Werner Haering brauchte nur drei Stunden, um mehr als 80 Unterschriften gegen den Bebauungsplan 88 im erweiterten Ahrensburger Gewerbegebiet Beimoor-Süd zu sammeln, der Anwohnern der Lübecker Straße (L 82) Sorgen bereitet. „Insbesondere am Erlenhof war die Bereitschaft groß, sich unserem Widerspruch anzuschließen“, sagt Haering. Die Unterschriften sind Teil eines Einspruchs, den er im Rathaus abgegeben hat, wo der B-Plan 88 bis gestern öffentlich auslag.
Auf den ersten Blick mag sich nicht erschließen, warum Bürger, die an der L 82 (früher B 75) wohnen, sich gegen ein drei Kilometer entferntes Gewerbegebiet aussprechen. Doch die Unterzeichner wollen darauf aufmerksam machen, dass der ohnehin schwer erträgliche Verkehr auf ihrer Straße durch das Gewerbegebiet weiter zunehmen würde. „Wir sind nicht gegen das Gewerbegebiet, denn das bringt zusätzliche Einnahmen“, sagt Haering. „Doch Verwaltung und Politik sollen wissen, dass es ohne Nordtangente nicht geht.“ Haering engagiert sich in der Interessengemeinschaft Nord-Ost, die sich seit 2008 für den Bau einer Nordumgehung einsetzt.
Die Verwaltung prüft nun im Abwägungsverfahren den Einspruch, bevor sie sich in ihrer nächsten Beschlussvorlage dazu äußert. Wohl schon im September werden Bauausschuss und Stadtverordnetenversammlung wieder über den B-Plan 88 abstimmen.