Ahrensburg. Betreiber K-Motion und Investor Melchers wollen bis zu 7,5 Millionen Euro in ein Kino für unterschiedliche Zielgruppen investieren.

Breite Sessel aus rotem Plüsch, ein großzügiges Foyer mit Stühlen, Tischen und Sofas zum Verweilen, marmorähnliche Fußböden – so soll das in Ahrensburg geplante Kino von innen aussehen. „Wir legen Wert darauf, ein richtiges Filmtheater zu bauen und zu unterhalten“, sagt Mathias Kemme. Er und Christof Gläser sind Geschäftsführer des Unternehmens K-Motion, das das Kino in Ahrensburg betreiben und zusammen mit der Melchers Group aus Bremen bauen will.

„Wir wollen in Ahrensburg etwas Neues und Außergewöhnliches schaffen“, sagt Kemme zu den Plänen von K-Motion. „Die Stormarner sollen keinen Grund mehr haben, ins UCI-Kino oder ins Cinemaxx nach Wandsbek zu gehen.“ Um dies zu erreichen, setzt Kemme auch auf eine hochwertige Innenausstattung. Dazu gehören für ihn zum Beispiel Interieur aus Holz, goldfarbene Säulen, gemütliche Sitzecken und warme Farben wie etwa Rot.

Edeka soll Kino weichen

Entstehen soll das Kino mit rund 2000 Quadratmeter Baufläche an der Bahnhofstraße 17 auf dem Grundstück, auf dem sich derzeit der Edeka-Markt befindet. Das Areal ist im Eigentum der Melchers Group. Der Edeka-Markt soll in ein Wohn- und Geschäftshaus umziehen, das Melchers auf dem Parkplatz Alte Reitbahn neu bauen will. Wie berichtet, waren die Pläne der Investoren erst kürzlich auf der jüngsten Sitzung des Bauausschusses von der Ahrensburger Verwaltung vorgestellt worden.

Entgegen den ursprünglichen Plänen will K-Motion das Kino mit fünf statt mit vier Sälen bauen. „Das ist ein Muss, nur so können wir wirklich ein vielfältiges Programm für verschiedene Zielgruppen zeigen, von Mainstream- bis Arthouse-Filmen“, sagt Mathias Kemme. So sollen im künftigen Kino in den fünf Sälen täglich bis zu zwölf unterschiedliche Filme gezeigt werden. Nach der aktuellen Planung würde das Kino dafür in fünf Sälen 769 Plätze bieten können. Der K-Motion-Geschäftsführer kalkuliert mit mindestens 130.000 Besuchern pro Jahr aus ganz Stormarn sowie aus den nördlichen Hamburger Stadtteilen. Er geht aber davon aus, „in jedem Fall“ auch die Zahl von 150.000 zu erreichen. „Mit diesen Zahlen können wir das Haus auch wirtschaftlich betreiben“, sagt Kemme.

Baustart im Sommer 2018

Durch den fünften Saal wird das Kinogebäude höher werden als ursprünglich geplant. „Es wird aber kein Riesen-Kubus werden, sondern ein verschachteltes Gebäude“, sagt Mathias Kemme. Darstellungen und Pläne von dessen Gestaltung sollen Ende September vorliegen. Als Eröffnungstermin für Ahrensburgs neues Filmtheater peilen Kemme und sein Partner bei K-Motion, Christof Gläser, weiterhin Herbst 2019 an. „Wir sind mit unserem Kinobau an der Bahnhofstraße abhängig vom Neubau an der Alten Reitbahn und dem Umzug des Edeka-Marktes“, sagt Mathias Kemme, „spätestens im Sommer 2018 müssen wir anfangen zu bauen.“ Das städtische Grundstück Alte Reitbahn muss Investor Melchers noch von der Stadt Ahrensburg kaufen und diese dafür einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan beschließen.

Läuft alles wie geplant, wird die Kinokette K-Motion, die derzeit 14 Kinos in Nord- und Ostdeutschland betreibt, rund 2,5 Millionen Euro in den Kinoneubau investieren. „Wir planen mit rund zwei Millionen Euro für den Innenausbau samt Technik und Bestuhlung sowie etwa 500.000 Euro für den Bau des fünften Saales“, sagt Geschäftsführer Kemme. Den eigentlichen Bau des Gebäudes mit vier Sälen finanziere die Melchers Group, laut Kemme investiert sie vier bis fünf Millionen Euro. „Weil der fünfte Saal auf unseren Wunsch hinzukommt, übernehmen wir dessen Kosten“, erklärt Kemme.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Trotz der erweiterten Sitzplatzzahl durch den zusätzlichen Saal halten die Kinobetreiber an den ursprünglich vorgesehenen 74 Stellplätzen für Autos am Kino fest. „Wir gehen davon aus, dass diese Zahl ausreicht, denn nach den Erfahrungen mit unseren anderen Kinos reisen die meisten Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln an“, sagt Mathias Kemme. „Davon gehen wir auch für Ahrensburg aus, zumal das Kino neben dem Regionalbahnhof und dem Busbahnhof liegt.“ Die Kinobetreiber setzen beim Thema Parken zudem auf Stellplätze im benachbarten Parkhaus Alter Lokschuppen und auf dessen angedachte Aufstockung. „Wir rechnen damit, dass im Parkhaus vor allem abends Plätze frei sind, wenn es nicht mehr so stark von Berufspendlern genutzt wird“, sagt Kemme.

Zum Ahrensburger Kino gehört nach den K-Motion-Plänen ein Gastronomie-Bereich auf 50 bis 80 Quadratmeter Fläche. „Dort wird es das klassische Angebot geben wie Getränke, Popcorn, Eis und Snacks“, sagt Mathias Kemme, „das werden wir im Eigenbetrieb machen, eine externe Gastronomie ist nicht vorgesehen“. Der Betreiber kündigt zudem an, dass es neben Filmen auch andere Aufführungen geben soll: „Wir wollen zum Beispiel Konzerte und Stand-up-Comedy organisieren, einzelne Säle können aber auch gemietet werden, etwa für Firmenevents.“