Ahrensburg. Investor und Betreiber planen fünf statt bisher vier Säle in dem Neubau an der Bahnhofstraße. Dadurch steigt das Angebot an Filmen.
„Vorhang auf!“ könnte es im Jahr 2019 heißen, wenn wie geplant das neue Kino in Ahrensburg an der Bahnhofstraße 17 eröffnet wird. Und es soll sogar noch größer ausfallen als bislang geplant, mit fünf statt vier Sälen für die Filmvorführungen. Die Ahrensburger Bauverwaltung berichtete über entsprechende Pläne des künftigen Kinobetreibers K-Motion und des Investors Melchers Group auf der Sitzung des Bauausschusses diese Woche.
Melchers will auf dem rund 4500 Quadratmeter großen Areal an der Bahnhofstraße neben dem Parkhaus Alter Lokschuppen den bestehenden Edeka-Markt abreißen und an seiner Stelle einen Kinokomplex errichten. Das Grundstück ist bereits im Eigentum der Melchers Group aus Bremen. Der Edeka-Markt soll in einen Neubau auf der Alten Reitbahn neben der Ahrensburger Polizeistation umziehen. Dort will der Investor auf rund 6000 Quadratmeter Fläche Wohnungen und Handelsräume bauen, zudem eine Tiefgarage. Dieses Areal, das bislang als Parkplatz genutzt wird, gehört der Stadt. Derzeit verhandelt Melchers mit Ahrensburg über einen Kaufvertrag und einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan.
Auf Abendblatt-Nachfrage bestätigt Mike Müller, Geschäftsführer für den Immobilienbereich der Melchers-Unternehmensgruppe, die Pläne für ein größeres Kino an der Bahnhofstraße. „Der zusätzliche Saal ist ein Wunsch des Kinobetreibers K-Motion“, sagt Müller. „Er kann dadurch das Kino wirtschaftlicher und effizienter betreiben.“ Der Hintergrund ist laut Müller, dass für K-Motion das Ausleihen von publikumswirksamen Hauptfilmen an mehrere Wochen Spieldauer und das Zeigen in großen Sälen mit vielen Zuschauerplätzen geknüpft ist. „Diese Säle sind dann mit den Hauptfilmen belegt“, sagt Mike Müller, „ein zusätzlicher Saal bietet dann mehr Möglichkeiten für weitere Filme für andere Zielgruppen, etwa für Kinder.“ Durch diese größere Bandbreite würde also mehr Publikum angezogen. Zudem könne das Ahrensburger Kino sich besser gegen die Konkurrenz aus Hamburg behaupten.
Vorgesehen ist, dass der zusätzliche Saal 107 Sitzplätze haben soll. Das geplante Kino hätte dann insgesamt 769 Plätze. Die vier anderen Säle sind für 246, 162, 147 und ebenfalls 107 Zuschauerplätze ausgelegt. Der benötigte Platz für den weiteren Saal wird nach Angaben von Mike Müller dadurch gewonnen, dass das Kinogebäude höher wird als bislang angedacht. „Die Breite der Bebauung und die überbaute Fläche ändern sich nicht“, sagt der Geschäftsführer. Die Baufläche ist 2000 Quadratmeter groß. Die endgültige Höhe und die Gestaltung des Kinos mit der Aufstockung für den fünften Saal stehen noch nicht fest. „Das Gebäude wird aber mindestens 1,50 Meter niedriger sein als das Parkhaus Alter Lokschuppen“, sagt Mike Müller.
Über die Baukosten des größeren Kinos wollte Müller keine genauen Angaben machen. „Sie liegen im siebenstelligen Bereich. Die Mehrkosten für den fünften Saal gegenüber der Planung mit nur vier Sälen werden vom Kinobetreiber K-Motion übernommen, da der weitere Saal dessen Wunsch ist.“
K-Motion mit den Geschäftsführern Mathias Kemme und Christof Gläser hat seinen Firmensitz in Hamburg-Wandsbek und unterhält derzeit 14 Kinos in Nord- und Ostdeutschland, darunter drei in Schleswig-Holstein, in Itzehoe, Norderstedt und Schleswig. „Ein Kino nur halbherzig zu betreiben, das funktioniert nicht, daher will K-Motion ein vollwertiges Haus und eine Top-Lösung in Ahrensburg“, sagt Mike Müller vom Investor Melchers zu den Vergrößerungsabsichten des Betreibers.