Reinbek. Innenministerium und Kreis sagen, Neubau am Mühlenredder in Reinbek ist alternativlos. Politiker müssen jetzt den B-Plan ändern.
Die wieder aufgeflammten Diskussionen um den Standort für den Neubau einer Feuerwache in Reinbek müssten jetzt eigentlich erstickt sein. „Es bleibt beim Mühlenredder. Finanzielle Erwägungen spielen im Vergleich zur Sicherheit der Bevölkerung keine Rolle“, sagt Bauamtsleiter Sven Noetzel und fasst damit genau das zusammen, was Bürgermeister Björn Warmer in Gesprächen mit dem Innenministerium in Kiel sowie Experten des Kreises Stormarn erfuhr.
Den Grandplatz am Mühlenredder hatten Reinbeks Politiker bereits genauso beschlossen wie ein rund sieben Millionen Euro teures Gebäude. An dem Haus gab es auch zuletzt keine Zweifel. Wohl aber an dem Standort, weil viele Entscheidungsträger dort mit Projektkosten von mehr als zehn Millionen Euro rechnen. Denn als Ausgleich für den Grand- soll die TSV Reinbek einen Kunstrasenplatz für rund eine Million Euro bekommen. Auch die Straße muss umgebaut werden. Deshalb wurden erneut der Kampsredder und das Betriebshofgelände an der Hermann-Körner-Straße ins Gespräch gebracht. Jene Standorte, bei denen die zehnminütige Hilfsfrist – das Zeitintervall zwischen dem Beginn der Notrufabfrage und dem Eintreffen der Hilfskräfte am Einsatzort – nicht einzuhalten ist. Das hatten mehrere Testfahrten ergeben.
Politiker müssen jetzt den Bebauungsplan ändern
Weil das Projekt nicht vorankam, holte sich Verwaltungschef Warmer Rechtsbeistand und Rat beim schleswig-holsteinischen Innenministerium. Dessen Urteil ist eindeutig: Die Einhaltung der Hilfsfrist steht über allem und damit auch der Kostenfrage. Das bestätigte dem Bürgermeister auch noch einmal der Kreis. All das steht in einem Schreiben, das die Stadt am Donnerstagnachmittag an die Politiker verschickt hat.
Wenn diese nun den Bebauungsplan ändern, kann das Projekt Fahrt aufnehmen. Vor Kurzem hätte es nach Abendblatt-Informationen dafür keine Mehrheit gegeben. Nur die FDP und der fraktionslose Klaus-Peter Puls stehen bedingungslos zum Mühlenredder. Zwar hatte die SPD-Fraktion eine Pressemitteilung veröffentlicht mit dem Inhalt, man stelle den Mühlenredder nicht infrage. Doch entscheidend sind die Positionen der Stadtverordneten. Davon haben die Sozialdemokraten acht. Vor drei Wochen waren noch vier von ihnen gegen den Bau auf dem Grandplatz, einer neutral und drei Genossen dafür.