Reinbek. Reinbeker sollen jeweils 20.000 Euro zahlen, halten das Vorhaben aber für unnötig. Der Ausschuss unterstützt sie dabei.

Die Reinbeker Straßen Birkenkamp, Birkenredder und Birkentwiete werden vorerst nicht saniert. Zu diesem Schluss kamen Reinbeks Politiker auf der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses. Eine Vorlage der Stadtverwaltung sah vor, die drei Sackgassen, die vom Birkenweg abgehen, zu erneuern und außerdem mit einer Regenwasserkanalisation auszustatten. Das ist nun vom Tisch.

Die 32 Anwohner der drei Straßen zeigten sich von dem Vorhaben alles andere als begeistert. Drei von ihnen kamen stellvertretend für alle zur Sitzung des Ausschusses, um ihren Unmut über das Vorhaben der Verwaltung auszudrücken. „Die drei Straßen sind in einem guten Zustand, die Belastung durch Fahrzeuge ist minimal, eine Erneuerung ist also nicht nötig“, sagt Frank Weitschat, 77, der seit mehr als 30 Jahren am Birkenredder wohnt.

20.000 Euro würde das Projekt jeden Anlieger kosten. „Es steht in keinem Verhältnis, dass wir für eine Sache zur Kasse gebeten werden, die nicht notwendig ist“, sagt Carsten Conrad aus dem Birkenredder. Auch der Bau einer Regenwasserkanalisation sei nach Ansicht der Reinbeker unsinnig. „Selbst bei starken Regenfällen staut sich das Wasser nie, sondern versickert auf den Grundstücken“, so Conrad.

Reinbeks Politiker stimmten einstimmig gegen das Vorhaben

Sven Nötzel, Reinbeks Bauamtleiter, sagt: „Es geht gar nicht darum, dass das Wasser nicht abläuft. Die rechtliche Situation sieht so aus, dass das Regenwasser nicht ins Grundwasser sickern darf. Das ist der eigentliche Hintergrund.“ Außerdem, so der Bauamtsleiter, sei der Bau einer Regewasserkanalisation derzeit günstiger, weil die Stadt von der Wasserbehörde noch nicht zu dieser Maßnahme aufgefordert worden ist. „Wenn die Behörde uns aber keine Wahl mehr lässt und wir nachziehen müssen, wird es teurer“, sagt Nötzel, der mit dieser Erklärung allerdings sowohl bei Politikern als auch bei Anwohnern auf taube Ohren stieß.

„Es steht gar nicht fest, ob die Wasserbehörde die Stadt überhaupt zum Bau der Kanalisation auffordern wird“, sagt Andreas Fleischer von der SPD-Reinbek. „Das ist also nichts weiter als eine Hypothese auf Kosten der Anwohner.“ So sahen es Fleischers Kollegen auch – sehr zur Freude der Anwohner stimmten die Politiker einstimmig gegen das Vorhaben. „Der Straßenausbau und die Schaffung der Kanalisation können weder im Interesse der Stadt noch im Interesse der Anwohner sein“, sagt Ernst Dieter Lohmann, Bürgervorsteher der Stadt (CDU).