Reinbek. Initiative will den Park erhalten und wird von Forum 21, Grünen und FDP unterstützt. Intitiative will auch Gespräch mit CDU und SPD.

Ein Junge geht mit seinem Hund spazieren. Auf einer Bank sitzt ein Mann und liest Zeitung. Eine ältere Dame schiebt ihren Rollator über den Kieselweg. Im Cronsbergpark in Reinbek herrscht reges Treiben. Hier treffen Jung und Alt aufeinander. Es ist idyllisch. Damit könnte es bald vorbei sein. Die Verwaltung hat das Areal unter die Lupe genommen und will prüfen, ob hier Geschosswohnungen entstehen könnten. Nun hat sich eine Bürgerinitiative gegründet und protestiert gegen diese Idee.

Auf der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses stimmten sechs von elf Mitgliedern des Gremiums dafür, die Änderung des Bebauungsplanes „Gebiet Cronsberg“ vorzubereiten (wir berichteten). Das verstimmte viele Bürger, hauptsächlich jene, die rund um den Cronsbergpark wohnen. Einer von ihnen ist Dirk Hannemann, einer von drei Sprechern der Initiative. Er sagt: „Dieser Park ist vor über 50 Jahren vom bekannten Architekten Konstanty Gottschow für die Cronsberg-Siedlung konzipiert worden.“ Er gehöre einfach vollständig dazu. Käme es im Ostern und Westen zu einer Bebauung, wäre der Erholungswert der Anlage gefährdet.

FDP-Antrag für den Parkerhaltliegt der Verwaltung bereits vor

Die eine Grünfläche liegt westlich vom Ostlandring, die zweite an der Schönningstedter Straße unweit des gleichnamigen Teiches. Laut SPD-Politiker Andreas Fleischer könnten hier maximal 20 Wohneinheiten entstehen. Er ist der einzige aus den Reihen der Sozialdemokraten, der bei der Sitzung gegen die Prüfung des Areals stimmte. Fleischer sagt: „Wir sollten uns auf größere Flächen in Reinbek konzentrieren.“ In seiner Partei werde derzeit noch über das Thema diskutiert.

Unterstützung erhält die Bürgerinitiative auch von der Wählergemeinschaft Forum 21. Der Fraktionsvorsitzende Heinrich Dierking, sagt: „Wir sind nach wie vor gegen die Bebauung der beiden Grünflächen.“ Der Park solle in seiner Gesamtheit erhalten bleiben und nicht noch weiter verbaut werden. „Dadurch würde die schöne Stadtstruktur Reinbeks zerstört werden“, fürchtet Dierking.

Auch die Liberalen möchten dort keine Wohnungen, für deren Erstellung der Bebauungsplan geändert werden müsste. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Bernd Uwe Rasch sagt: „Wir haben einen Antrag gestellt, den Cronsbergpark zu erhalten.“ Dieser liege der Verwaltung bereits vor. „Ich hoffe, dass der Antrag bei der nächsten Sitzung durchgeht.“ Dann sei diese städtische Baufläche erstmal vom Tisch. Ebenfalls hinter der Bürgerinitiative stehen die Grünen. Der Fraktionsvorsitzende Günther Herder-Alpen sagt: „Wir unterstützen die Bürger.“ Es gebe andere Grundstücksflächen in Reinbek, die für den Wohnungsbau in Frage kämen.

Herder-Alpen verrät, dass die Grünen bei der nächsten Stadtverordnetensammlung am 28. April dem Antrag der FDP zustimmen oder eben den Vorschlag der Änderung des Bebauungsplanes ablehnen werden.

Bürgerinitiative will Gespräche mit SPD und CDU führen

Die Verwaltung sieht die Situation noch gelassen. Sven Noetzel, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Umwelt, sagt: „Wir haben bisher lediglich einen Aufstellungsbeschluss erstellt, der bei der nächsten Sitzung vorgelegt wird.“ Darin stehe nur, um welchen Bebauungsbereich es sich handle und das dort Wohnungen entstehen könnten. Erst wenn die Stadtverordneten diesem Aufstellungsbeschluss zustimmten, beginne die eigentliche Planung.

Die Bürgerinitiative will die Zeit bis zur kommenden Stadtverordnetenversammlung am 28. April nutzen, um noch mehr Druck aufzubauen. Sprecherin Antje Kanau: „Wir wollen weitere Anwohner mobilisieren.“ Außerdem wolle man versuchen, weitere Gespräche mit der CDU und der SPD zu führen. Geplant ist für Sonnabend, 16. April, ab 14 Uhr ein Nachbarschaftsklönschnack im Cronsbergpark. „Dann wollen wir Anwohner uns alle besser kennenlernen“, so Kanau. Außerdem sollen die Kommunalpolitiker eingeladen werden.

Weitere Informationen über die Bürgerinitiative unter www.cronsbergpark.de