Ahrensburg. Sechst Strafen werden dem Bargteheider vorgeworfen. Ob er erneut mit einer Geldstrafe davon kommt entscheidet sich Ende März.

Einbrüche, diverse Diebstähle, Konsum sowie Handel mit Drogen – das Vorstrafenregister von Andreas T. (Name geändert) aus Bargteheide ist lang. Jetzt musste sich der 36-Jährige erneut vor einem Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm sechs Taten zwischen April 2013 und Juni 2014 vor. Drei Einbrüche, davon ein Versuch, zwei Diebstähle und Widerstand gegen Polizisten.

„An viele Sachen habe ich keine Erinnerungen mehr“, sagt der hagere Mann mit dem eingefallenen Gesicht, dem jahrelanger Heroinkonsum anzusehen ist. T. spricht leicht wirr, versteht oft die Fragen des Richters nicht. „An was erinnern Sie sich noch?“, will Richter Ulf Thiele wissen. „Ich bin im Krankenhaus aufgewacht“, sagt T., als er zu einem versuchten Einbruch im April 2013 in Bargteheide befragt wird. T. soll versucht haben, eine Wohnungstür in einem Mehrfamilienhaus einzutreten. Zweimal trat er zu, wobei große Löcher entstanden. Der Bewohner wurde wach, fing an zu schreien. Der Täter flüchtete. Auf seine Spur kam die Polizei, weil er sein Portemonnaie mit Personalausweis sowie mehrere Gramm Heroin im Treppenhaus verloren hatte. Offenbar ging T. auf Diebestour, um seine Sucht zu finanzieren. Die Beschaffungskriminalität zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben. So soll er in Bargteheide ein Mobiltelefon in einem Handyshop gestohlen haben. Als er im Mai 2014 bei seinem Anwalt in Bargteheide war, stahl er aus der Tiefgarage ein Mountainbike im Wert von 1500 Euro. Eine Tat, die T. nicht bestreitet. Die Polizei hatte das Rad einen Tag später bei ihm beschlagnahmt. Für andere Taten, die ihm zur Last gelegt werden, hat der arbeitslose Maurer kuriose Ausreden.

Im Juli 2014 soll er in einen Holzschuppen eingebrochen sein, Werkzeug gestohlen haben. Eine Maschine war offenbar so schwer, dass der Täter sie in der Nähe unter Blättern versteckte. Die Polizei legte sich auf die Lauer und entdeckte T. „Ich war spazieren. Meine Frau und ich wollen uns dort ein Haus kaufen“, sagte der zweifache Vater vor Gericht. Kurios ist auch seine Erklärung nach einem Diebstahl einer Modelleisenbahn im Wert von 3500 Euro aus einem Gartenhaus. T. hatte sie zwei Tage nach der Tat bei einem Händler für 200 Euro verkauft. „Jemand hat sie mir amBahnhof in Bargteheide angeboten“, sagt T. Allerdings sei sie kaputt gewesen, weswegen er sie weiterverkauft habe. Der Eisenbahn-Eigentümer, ein 61-Jähriger aus Bargteheide, hatte Teile davon später bei Ebay entdeckt und die Polizei verständigt.

Doch der Sammler bekam seine Modelleisenbahn nie zurück. „Es gibt keinen Zweifel daran, dass es wieder zu solchen Taten kommt“, sagte ein Sachverständiger, der auch erklärte, dass T. wegen seiner Sucht keine moralischen Hürden nehmen müsse. Ob T. erneut mit einer Geldstrafe oder Bewährung davonkommt, darüber entscheidet das Gericht am 24. März.

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