Bargteheide. Eine pürbare Präsenz erst 2019 erkennbar. Durch Verschiebung von Vorruhestand einiger Beamten mit sofortiger Wirkung 150 Stellen.

Fragen zur Inneren Sicherheit und der Finanzierung der Flüchtlingspolitik waren es, die den gut 100 Besuchern des Dialog-Forums „Projekt Zukunft“ auf den Nägeln brannten. Doch es dauerte mehr als 90 Minuten, bis die Teilnehmer dazu kamen, ihre Fragen, Sorgen und Anregungen zu äußern. Zuvor sprachen die SPD-Politiker Franz Thönnes, Schleswig-Holsteins Innenminister Stefan Studt und der Bundestagsabgeordnete Matthias Ilgen über die aktuelle Flüchtlingssituation. Die Gleichstellungs- und Flüchtlingsbeauftragte Bargteheides, Gabriele Abel, und der syrische Flüchtling Abdula Hassan gaben Einblicke in die Arbeit der Flüchtlingsinitiative „Bunte Vielfalt“.

„Schleswig-Holstein ist das einzige Bundesland, bei dem jede Erstaufnahme-Unterkunft für Flüchtlinge mit einer Polizeistation ausgestattet ist“, sagte Studt. „Zum Schutz der Einrichtung, aber auch zum Schutz der Inneren Sicherheit.“ Das sei ein Zeichen, dass sich die Politik ihrer Verantwortung bewusst ist, so der Politiker. Die Zahl der Polizisten werde erhöht. Ein Quereinstieg in den Beruf sei nicht möglich, die Ausbildung dauert drei Jahre. „Eine spürbare Präsenz wird erst 2019 erkennbar sein.“ Eine Maßnahme mit sofortiger Wirkung sei, den Vorruhestand einiger Beamten zu verschieben. „So sind bis zu 150 Stellen kurzfristig möglich“, sagt Studt, der keinen überdimensionalen Anstieg an Straftaten in Verbindung mit der wachsenden Zahl der Flüchtlinge erkenne.

Integration sei eine Kraft, die die Gesellschaft verändere, betonte der Politiker. „Bund, Land, Kommunen und Bürger müssen sich auf allen Ebenen gemeinsam engagieren“, sagt Stefan Studt, der die Flüchtlingssituation als Chance und weniger als Risiko für Deutschland sieht. Studt forderte aber auch, dass das Land mindestens 50 Prozent der finanziellen Belastungen, die durch Flüchtlinge entstehen, zu übernehmen habe. Derzeit leben 440 Flüchtlinge im Amt Bargteheide-Land und in der Stadt.