Bargteheide. Zu klein geworden: Bargteheide wird bei der Suche nach einem Standort für die neue Wache an der Bahnhofstraße fündig. Baubeginn 2017.
„Wir haben endlich ein passendes Gelände gefunden“, sagt Henning Görtz. Der Bürgermeister von Bargteheide freut sich darüber, dass sich eine Lösung bei der Suche nach einem geeigneten Standort für den Neubau einer Feuerwehrwache abzeichnet. Als Standort ist eine unbebaute Fläche an der Bahnhofstraße neben dem Seniorendorf vorgesehen. Das Gelände gehört alteingesessenen Landwirten. Einen Teil der Fläche hat die Stadt bereits gekauft. Görtz: „Für den zweiten stehen wir in guten Verhandlungen mit dem Eigentümer.“
Gelände an der Hamburger Straße und im Gewerbegebiet sind aus dem Rennen
Mehr als drei Jahre dauert die Standortsuche mittlerweile. Auch Flächen im Gewerbegebiet sowie das ehemalige Grundstück des Autohauses Russmeyer an der Hamburger Straße waren im Gespräch. Für letzteres hatte die Stadt ein Gebot abgegeben, wurde aber übertrumpft. „Die Lage war ohnehin nicht gut“, sagt der Bürgermeister. Denn in Stoßzeiten herrscht auf der Hamburger Straße viel Verkehr, der Einsätze der Feuerwehr unnötig verzögern könnte. Die Grundstücke im Gewerbegebiet seien preisgünstiger gewesen. Doch die vorgeschriebene sogenannte Hilfsfrist von zehn Minuten von der Alarmierung bis zum Eintreffen der Retter vor Ort hätte von dort aus nicht eingehalten werden können.
Der neue Standort erfülle alle Kriterien. „Das Grundstück an der Bahnhofstraße ist ideal. Es liegt zentral , bietet ausreichend Platz, um auch für die Zukunft gerüstet zu sein“, sagt Maik Kortmann, Vize-Gemeindewehrführer. Die Grundstücke messen 24.000 Quadratmeter. 10.000 werden künftig von der Feuerwehr belegt. 4000 Quadratmeter sollen an die Frank-Gruppe gehen, die eine Erweiterung des Seniorendorfes plant. Der Rest solle als Zuwegung und für Parkplätze für das Schulzentrum genutzt werden. Der Bedarf an Wohnraum für Senioren wachse weiter, sagt Görtz. Und die Parkplatzsituation rund um das Schulzentrum sei seit Jahren ein Problem.
Die Feuerwehrwache am Alten Sportplatz ist aus den 1970er-Jahren. „Die Wache entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen“, sagt der Bürgermeister. So gibt es zum Beispiel keine Umkleide, die eigentlich vorgeschrieben ist. Auch der Stellplatz für das Drehleiter-Fahrzeug und das Tor entsprächen nicht mehr den Standards.
Probleme mit Stellmöglichkeiten für die immer größeren Fahrzeuge haben auch andere Wehren in Stormarn. In Reinfeld und Reinbek sowie in Bargfeld-Stegen und Todendorf gibt es bereits Planungen für neue Wachen. Hoisdorf weihte erst kürzlich eine ein. Vor zwei Jahren entstand in Glinde die größte und modernste Wache im Kreis. „In Ahrensburg wird über eine komplette Neuorganisation des Feuerwehrwesens nachgedacht“, sagt Kreiswehrführer Gerd Riemann. „Dabei wird ein Neubau sowie die Verlegung einer der drei Wachen in Betracht gezogen.“
Eine Modernisierung der alten Wache war in Bargteheide auch im Gespräch. Henning Görtz sagt: „Wir haben einen Umbau geprüft. Aber der würde zwei Millionen Euro kosten. Das wäre nicht verhältnismäßig.“
Der Neubau im Stadtzentrum wird mit Kosten in Höhe von rund sechs Millionen Euro veranschlagt, die Kosten für das Grundstück mitgerechnet. Sobald die Kaufverhandlungen für das zweite Grundstück abgeschlossen sind, werde der Bebauungsplan aufgestellt. Angedacht seien zwei Zufahrtswege, um gefahrlose An- und Abfahrten der Retter garantieren zu können. Noch in diesem Jahr soll es einen Architektenwettbewerb geben. Baubeginn soll 2017 sein, Fertigstellung 2018. „Es ist mir wichtig, das Projekt auf den Weg zu bringen. Man baut nicht alle Tage eine neue Feuerwache“, sagt Henning Görtz, der Ende April die Nachfolge von Landrat Klaus Plöger antritt.
Am Standort der alten Wache könnten bald neue Wohnungen entstehen
Freude herrscht bei der Bargteheider Feuerwehr. Maik Kortmann: „Das wird ein echtes Großereignis.“ Bei der Planung sei Weitsicht gefordert. „Wir müssen technische Weiterentwicklungen der kommenden 40 bis 50 Jahre in unsere Überlegungen einbeziehen“, sagt der 37-Jährige. Eine Arbeitsgruppe aus Wehrführung, den Fraktionen und der Verwaltung arbeite eng zusammen, um ein gutes Konzept zu entwickeln. Auch für die alte Wache gibt es Pläne. Eventuell werden Grundstück und Gebäude an den Kreis verkauft. „Der Katastrophenschutz könnte seine Fahrzeuge dort zentral unterstellen“, sagt Henning Görtz. Auch der Bau von Wohnungen sei an dieser Stelle denkbar.