Das Gebührensystem ermöglicht schon, Geld zu sparen. Doch wenn sich zeigt, dass das nicht ausreicht, müssen neu Anreize hinzukommen.

Die Frage, wie welche Art von Müll entsorgt wird, betrifft praktisch jeden. Und es ist, wie in so vielen Bereichen des Lebens, in dem die individuelle Freiheit des Menschen mit der hoheitlichen Aufgabe des Staates kollidiert: Der Bürger möchte möglichst nicht bevormundet werden, sondern eine freie Entscheidung treffen.

Kreisverwaltung und Müllentsorger sind also gut beraten, wenn sie auf der Suche nach Lösungen weniger auf Repression setzten und die Finger von „Mülldetektiven“ lassen. Vielmehr ist es richtig und sinnvoll, Anreize zu schaffen, dass die Bürger selbst die richtige Entscheidung treffen. Das Gebührensystem bietet dem Bürger schon Möglichkeiten, durch die Trennung von Müll Geld zu sparen. Doch wenn sich zeigt, dass es noch nicht in ausreichendem Maße funktioniert, müssen weitere Anreize hinzukommen, um es den Kunden möglichst bequem zu machen.

Eine erhöhte Frequenz der Leerung kann dabei durchaus dazu beitragen, die Akzeptanz der Biotonne zu erhöhen. Ebenso wichtig ist aber, dass es für begründete Fälle wie Eigenkompostierungen oder schlicht Platzmangel Ausnahmen gibt. Und dass der Missbrauch dieser Ausnahmen möglichst eingedämmt wird.

Aber auch hier gilt: Wer sich bewusst und aus freien Stücken für eine Trennung entscheidet, weil er überzeugt ist, der muss nicht überredet oder gezwungen werden. Das ist im Sinne der Umwelt und im Sinne aller Kunden, die letztlich Gebühren sparen können.

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