Bad Oldesloe. Klagen über schlechtes Essen, langes Warten, unklare Kompetenzen: Mensa der Schule wird zum Konfliktherd im Bildungsausschuss.

Halbgares Essen, Wartezeiten von bis zu einer Stunde, Streitigkeiten unter Schülern und Lehrern: Der Oldesloer Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss (BSKA) ist zum Schauplatz eines Schlagabtauschs zwischen Schulen und Schülern, Eltern, Politik und der Oldesloer Stadtverwaltung geworden. Konfliktherd: die Mensa an der Ida-Ehre-Schule (IES), die auch von Theodor-Mommsen- (TMS) und Theodor-Storm-Schule (TSS) genutzt wird.

Rund 40 Schüler, Eltern und Lehrer machten ihrem Ärger Luft. Der Ausschuss tagte am Ort des Geschehens, in der Mensa. „Es ist sehr unruhig und es gibt oft Konflikte“, so IES-Schülervertreter Steffen Buchholz. Andere Schüler berichten von Haaren im Essen, rohen oder gefrorenen Mahlzeiten. „Es kommt häufiger vor, dass Schüler hier eine Stunde lang auf ihr Essen warten“, berichtet Christina Friese vom Elternbeirat der IES.

Arbeitsgruppe löst sich aus Frust auf

Aktuelle Beschwerden sind der Cateringfirma, der Dussmann Group, nicht bekannt: „In der Ausschusssitzung, an der unser Bereichsleiter teilgenommen hat, wurde lediglich von einer Pizza berichtet, die nach Ansicht einer Schülerin nicht korrekt gebacken war“, sagt Unternehmenssprecherin Michaela Mehls. Man werde die Mitarbeiterinnen allerdings noch einmal anweisen, bei der Essensausgabe Kappen zu tragen. Mehls: „Mit unseren Ansprechpartnern der Stadt stehen wir in Gesprächen, auch, um die räumlichen Bedingungen der Schulmensa zu verbessern und so eine angenehmere Atmosphäre zu schaffen.“

Lange war in einer Mensa-AG mit Mitgliedern aus Reihen der Schüler, der Lehrerschaft und der Stadtverwaltung nach strukturellen Lösungen gesucht worden. Es gab viele Ideen, nur wenige wurden umgesetzt. Aus Frust löste sich die Arbeitsgruppe auf. Offenbar ist nicht einmal geklärt, wer hier das Hausrecht ausübt – oder ausüben darf: Die Zuständigkeit der Cateringfirma endet am Tresen, die der Schulen beginnt vor der Tür. Die Mensa scheint eine Art rechtsfreier Raum zu sein.

Hinterer Teil soll mit Trennwand abgeschottet werden

„Für uns liegt die Mensa im Verantwortungsbereich der Schulen“, sagt Thomas Sobczak von der Stadtverwaltung. So müssten die Schulen gemeinsam ein Konzept mit Regelwerk entwickeln. Jetzt beansprucht die Ida-Ehre-Schule den ihr zugeneigten Teil der Kantine als ihr „Hoheitsgebiet“, erklärt die Idee einer Gemeinschaftsmensa für alle drei Schulen vorerst für gescheitert. Der hintere Trakt soll mit einer Trennwand abgeschottet werden. In den abgetrennten Zonen soll das jeweilige Schulrecht gelten. IES-Schulleiter Andreas Bielke: „Wir hatten anfangs nicht die Absicht eine Mauer zu errichten.“