Die Politiker in Kiel müssen jetzt Wege finden, wie mehr Polizisten im Kampf gegen Einbrecher in Schleswig-Holstein eingesetzt werden können.
Selbst die besten Konzepte helfen nicht, wenn es niemanden gibt, der sie umsetzen kann. Vor diesem Dilemma steht die Polizei zurzeit. Deswegen muss die Politik jetzt handeln, statt Dinge schönzureden oder schon Wahlkampf zu betreiben. Das Konzept zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität wird von der Regierung als Erfolg verkauft, obwohl die Einbruchszahlen steigen und die Aufklärungsquote sinkt. Ein Erfolg ist dagegen, dass die Politik jetzt mehr Polizisten einstellt und auf geplante Stellenstreichungen verzichtet. Auch Pensionäre könnten eine gute Übergangslösung sein, wenn sie präventive Aufgaben bei der Einbruchskriminalität übernehmen. Sie haben die nötige Erfahrung und es kämen mehr Beamte auf die Straße.
Wahlkampf ist aber auch, wenn die Opposition jetzt mehr Polizei verlangt, obwohl sie in ihrer Regierungszeit (bis 2012) die massiven Stellenstreichenungen beschlossen und teilweise umgesetzt hat. Und Anträge zu Gesetzesverschärfungen bringen auch keine Polizisten auf die Straße. Stattdessen sollte darüber beraten werden, wie jetzt mehr Ermittler Aufgaben im Kampf gegen Einbrecher übernehmen können. Dazu gehört auch, Taten zu verhindern. Auch hier ist die Politik gefragt, nicht nur die Polizei. Aktuelle Zahlen belegen, dass ein Großteil der in Schleswig-Holstein festgenommen Einbrecher aus dem Ausland stammt. Damit muss sich die Politik beschäftigen, ohne alle Flüchtlinge oder Ausländer über einen Kamm zu scheren.
Auch die Grünen müssen sich damit auseinandersetzen, statt das Problem schönzurechnen. Zwar machen 80 Asylsuchende nur 0,16 Prozent aller in Schleswig-Holstein lebender Flüchtlinge aus, aber sie machen auch 36 Prozent der Tatverdächtigen aus.