Bad Oldesloe, Reinfeld, Amt Bad Oldesloe-Land, Amt Nordstormarn Was sind kleine und große Projekte vor Ihrer Haustür? Ein Überblick.

Es tut sich einiges im Norden Stormarns. Allein in der Kreisstadt sollen mit den Trave-Arkaden und dem Kultur- und Bildungszentrum zwei viel diskutierte Bauprojekte fertiggestellt werden. In Reinfeld wird es modernere Einkaufsmöglichkeiten sowie ein neues Café am Herrenteich geben. Und das kleine Hamberge wird wachsen, wenn das Neubaugebiet mit 76 Bauplätzen fertig gestellt ist.

1 Neues Einkaufscenter: Trave-Arkaden werden eröffnet

Die Bauarbeiten laufen auf Hochtouren, der Rohbau soll demnächst abgeschlossen sein. Die Teilstücke der Außenwände werden fertig gegossen und ausgehärtet angeliefert und eingesetzt. Die Ausmaße des neuen Einkaufscenters „Trave- Arkaden“ in der Lübecker Straße in Bad Oldesloe lassen sich bereits erahnen. Der Investor und Bauherr, die List + Wilbers Projektentwicklung, verliert keine Zeit. Im Januar soll mit dem Innenausbau begonnen werden. Bereits im zweiten Quartal dieses Jahres soll das Gebäude fertiggestellt sein. Einziehen werden hier Filialen der Ketten Rewe, Budni und Denn’s Biomarkt.

2 Radhaus am Bahnhof: Haushaltsmittel werden bewilligt

600.000 Euro soll es kosten, das Radhaus am Bahnhof in Bad Oldesloe. Hier sollen einmal 120 Fahrradbesitzer kostenpflichtige Stellplätze mieten können. Knapp 100 weitere Fahrräder sollen am Parkhaus stehen können, 21 zwischen den Gleisen. Das Radhaus wurde lange diskutiert und nur mit einer knappen Mehrheit beschlossen. Kritiker halten das Projekt – ein Stellplatz kostet herunter gerechnet immerhin 3800 Euro – angesichts knapper öffentlicher Kassen für übertrieben. Es hätte günstigere Alternativen gegeben, so die Argumentation. Dennoch wurden die finanziellen Mittel nun in den Haushalt 2016 eingestellt und abgesegnet.

3 Kultur- und Bildungszentrum soll im September eröffnet werden

Es soll einmal der kulturelle Mittelpunkt der Kreisstadt werden: das Kultur- und Bildungszentrum, kurz KuB. Der Umbau des ehemaligen Amtsgerichts hinter dem Historischen Rathaus am Marktplatz geht voran. Die Glasfassade wurde kürzlich fertiggestellt. Der Terminplan sieht vor, dass die Arbeiten am Gebäude noch im Frühjahr, das endet am 21. Juni, abgeschlossen sein sollen. Die offizielle Eröffnung ist für das Wochenende 2. und 3. September angesetzt. Vorher werden die Räume von den neuen Nutzern, unter anderem Volkshochschule und Musikschule, nicht bezogen werden können. Der Zeitplan ist knapp. Ebenfalls in diesem Jahr wird die Vereinigte Stadtwerke GmbH den Beer-Yaacov-Weg aufreißen, um dort neue Leitungen zu verlegen. Bis dahin muss der Großteil der Bauarbeiten abgeschlossen sein.

4 Sky-Supermarkt soll abgerissen und neu gebaut werden

Die Tage des Supermarktes Sky-Center in Bad Oldesloe sind gezählt. Im Frühjahr soll das noch relativ junge Gebäude an der Ratzeburger Straße abgerissen werden. Der Handelsriese Kaufland übernimmt den Standort und plant an derselben Stelle als Mieter die Ansiedlung eines neuen Lebensmittelfachmarktes mit einer Verkaufsfläche von rund 3000 Quadratmetern. Wenn alles planmäßig verläuft, kann mit dem Bau für einen neuen Markt im Sommer 2016 begonnen werden.

5 Schwesternwohnheim wird zur Flüchtlingsunterkunft

Für 1,4 Millionen Euro wird derzeit das ehemalige Schwesternwohnheim der Asklepios Klinik saniert. Hier sollen demnächst Flüchtlinge einziehen. Doch bis dahin muss das über Jahre ungenutzte Gebäude umfassend instand gesetzt werden. Eigentlich hätten die Arbeiten bereits abgeschlossen sein sollen. Doch der Aufwand war größer als gedacht. So mussten unter anderem alle Elektro- und Wasserleitungen erneuert werden. Im April sollen hier die ersten Bewohner einziehen.

6 Bad Oldesloe wählt einen neuen Verwaltungschef

Zwei Amtsperioden reichen ihm. In diesem Jahr ist Schluss. Bad Oldesloes Bürgermeister Tassilo von Bary wird sich nicht erneut zur Wahl stellen. Bislang gibt es zwei Kandidaten, die Interesse angemeldet haben: Maria Herrmann, Lokalpolitikerin und Mitglied der SPD sowie Jörg Lembke, Bürgermeister der Gemeinde Feldhorst und Vorsitzender des Kreisfußballverbandes. Dass auch noch aus anderen politischen Lagern Kandidaten ins Rennen geschickt werden, ist nicht ausgeschlossen. Auch Bewerber von außerhalb könnten sich, Unterschriftensammlung mit 135 Wahlberechtigten Oldesloern vorausgesetzt, aufstellen. Gewählt wird am 5. Juni.

7 Travebrücke bei Reinfeld: Sanierung dauert länger

Eigentlich hätte die Sanierung längst abgeschlossen sein sollen: Die Arbeiten an der A1-Brücke über die Trave bei Reinfeld dauern länger als erwartet. Durch unvorhergesehene Schäden durch Korrosion verschiebt sich die Fertigstellung des Bauabschnitts voraussichtlich bis Frühjahr 2016. Die Brücke ist bereits seit 35 Jahren in Benutzung. Nun wurde eine umfassende Runderneuerung notwendig. Die Korrosionsschäden waren erst während der Bauarbeiten entdeckt worden.

8 Haferkoppel: Neues Baugebiet in Hamberge mit 76 Plätzen

Seit 13 Jahren laufen die Planungen, Anfang November wurde der symbolische erste Spatenstich gesetzt: Das Baugebiet „Haferkoppel“ in Hamberge wird erschlossen. 38 Grundstücke in der Größe zwischen 528 und 741 Quadratmeter können ab Sommer 2016 bebaut werden. Insgesamt gibt es in dem neuen Wohngebiet 76 Bauplätze. Die komplette Erschließung ist für August angesetzt.

9 Markant-Markt in Reinfeld wird saniert

Schön war der Markant-Markt in der Reinfelder Innenstadt nicht. Nun wurde die hässliche gelbe Fassade saniert, mit rotem Klinker verkleidet. Doch damit sind die Arbeiten in dem Markt noch nicht abgeschlossen. Rund 350.000 Euro investiert das Unternehmen in den Markt. Jetzt geht es an das Innere des Gebäudes. Im laufenden Betrieb wird hier ebenfalls umgebaut und optisch aufgewertet. Die Bauarbeiten sollen Ende April beendet sein.

10 Am Herrenteich soll ein neues Café gebaut werden

Kaffee trinken mit Blick auf den Herrenteich: In Reinfeld, in direkter Nähe zur Promenade, soll ein neues Café entstehen. Die Fertigstellung des Neubaus in der Ahrensböker Straße ist für Herbst 2016 angesetzt. Bauherrin ist die Besitzerin des Casalinga-Restaurants in Reinfeld. Jelena und Stevan Stevanovic, das Paar betreibt bereits das Mocca in Bad Oldesloe, wird das Café dann pachten und betreiben.

11 Weitere Flüchtlinge werden in Reinfeld untergebracht

Flüchtlinge sollen in Reinfeld menschenwürdig untergebracht werden. Das ist das erklärte Ziel der Stadtverwaltung. Nun wird die Alte Schule umgebaut. Im Untergeschoss werden ab sofort zehn Flüchtlinge untergebracht, das Obergeschoss bietet Platz für 20 weitere. Außerdem werden Unterbringungsmöglichkeiten in leerstehenden Gewerbeobjekten und am Alfapark geprüft. Reinfeld rechnet 2016 mit etwa 150 weiteren Flüchtlingen.

12 Erich-Kästner-Schule zieht mit Immanuel-Kant-Schule zusammen

Zwei Schulen rücken zusammen: Zum nächsten Schuljahr wird die Erich-Kästner-Schule umziehen. Schüler und Lehrkräfte teilen sich dann die Räume mit der benachbarten Immanuel-Kant-Gemeinschaftsschule. Was ab Sommer dann mit dem EKS-Gebäude passieren soll, ist noch unklar. Möglich wäre die Nutzung als Jugendzentrum. Angesichts der Flüchtlingssituation ist es denkbar, dass das Objekt entsprechend umgebaut wird, um dort Asylbewerber unterzubringen.

Das sagen Bewohner

Georg Orlowski aus Bad Oldesloe findet es traurig, dass es die Läden in der Innenstadt so schwer haben. „Ich bin sehr gespannt auf die Entwicklung in diesem Jahr“, sagt der Rentner, der über 42 Jahre mit einem Damen- und Herrensalon selbstständig war. Der 72-Jährige ist zuversichtlich, dass es in der Fußgängerzone bald wieder etwas bergauf geht. „Dass hier bald das neue Trave Arkaden Einkaufszentrum eröffnet wird, sehe ich positiv. Dadurch wird sich alles etwas verteilen und C&A bekommt etwas Konkurrenz.“ HA Finn Fischer


Caroline Hübscher (50) aus Bad Oldesloe, Ortsteil Seefeld wünscht sich, dass die Stadt etwas bunter und lebendiger wird, „obwohl es ja schon einige nette Initiativen gibt“, so die 50-Jährige. „Mir kommt Bad Oldesloe immer recht alt vor, aber dafür kann die Stadt ja nichts.“ In der Innenstadt müsste sich ihrer Meinung nach schon einiges tun. „Die Mieten für die Läden sind sehr hoch. Da ist es ja kein Wunder, dass sie schließen müssen“, findet Caroline Hübscher. „In der Folge zerstören dann 'Billigketten' die Individualität. Das ist schade. Und die jungen Leute fahren heute lieber in die großen Städte. Das war früher nicht so.“ HA Finn Fischer


Omar Alani, 27, lebt in einer Flüchtlingsunterkunft in Bad Oldesloe. Er wünscht sich ein Informationszentrum für Fremde. „In Rhodos gibt es ein Büro, das Listen mit Leuten erstellt, die in ihren Wohnungen Menschen ohne Geld aufnehmen würden oder die für kurze Zeit ein Zimmer benötigen“, berichtet der Iraker. In seiner alten Heimat gab es eine Organisation, die Krankenhausbesuche organisiert und Leute vermittelt, die Lust haben, sich mit Kranken zu beschäftigen. „Ich habe das Gefühl, dass in Deutschland viele Leute, vor allem alte Menschen, oft alleine sind. Das ist sehr traurig“, sagt der 27-Jährige. HA Finn Fischer


Das wurde aus den Projekten der Agenda 2015


Vor einem Jahr haben wir an dieser Stelle Projekte vorgestellt, die sich die Städte Reinfeld und Bad Oldesloe sowie die Dörfer in den Ämtern Bad Oldesloe-Land und Nordstormarn für 2015 vorgenommen hatten. Was ist daraus geworden?

Das Einkaufszentrum Trave-Arkaden in Bad Oldesloe befindet sich im Bau und soll voraussichtlich Mitte dieses Jahres eröffnet werden. Filialen von Rewe, Budnikowsky und Denn’s Biomarkt werden dort einziehen.

Nach Änderungswünschen der Anwohner haben die Sanierungsarbeiten der Robert-Koch-Straße in Bad Oldesloe noch nicht begonnen. Der Bau 240 neuer Stellplätze für Fahrräder am Bahnhof in Bad Oldesloe wurde um ein Jahr verschoben. Derzeit entsteht das Quartierskonzept für die energetische Sanierung der Vogel-Baum-Siedlung in Bad Oldesloe.

In Reinfeld wurden Jungfernstieg und Bahnhofstraße saniert und das Neubaugebiet Am Obstgarten erschlossen. Statt einem Rathauscenter wurde in der Paul-von-Schoenaich-Straße zwischen Rathaus und Claudiushof ein Wohn- und Geschäftsgebäude mit 23 Wohnungen errichtet.

Die Idee, in der bisherigen Gaststätte Zur Sonne ein selbst verwaltetes Jugendzentrum für Reinfeld einzurichten, wurde nicht umgesetzt. Stattdessen sind dafür jetzt Räume der geschlossenen Förderschule der Erich-Kästner-Schule im Gespräch.

Die Gemeinde Hamberge hat ein neues Wohngebiet mit 76 Parzellen erschlossen.