SPD, Grüne und WAB geben den Weg für das Projekt frei. Stadt will Vorkaufsrecht nutzen. Ein Kommentar von Lutz Wendler.

Energetisch gesehen hat der alte Speicher im Ahrensburger Gutshofquartier großes Potenzial – und das betrifft nicht nur die dringend nötige Wärmedämmung des historischen Gebäudes, das einige leere Fensterhöhlen hat und ein unzulängliches Dach.

Im übertragenen Sinne setzt der Speicher nämlich auch viele Energien und Emotionen bei Politik und Verwaltung frei. In der Stadtverordnetenversammlung wurde er jetzt einmal mehr zum Backstein des Anstoßes. Ahrensburgs Politik war gespalten in der Frage, ob die Stadt den Speicher kaufen sollte oder nicht. Die Entscheidung dafür oder dagegen war letztlich eine Gewissensfrage für jeden Einzelnen, wurde aber nach Fraktionszugehörigkeit getroffen. SPD, Grüne und WAB stimmten geschlossen mit 15 Stimmen für den Kauf, CDU und FDP mit elf Stimmen geschlossen dagegen.

So verhärtet, wie es scheint, sind die Fronten aber nicht. Selbst einige Gegner des Kaufs räumen ein, dass die Vision eines gut sanierten Gebäudes mit kultureller und gastronomischer Nutzung Charme hat. Angesichts der prekären Ahrensburger Haushaltslage halten sie jedoch das Abenteuer, dass vielleicht in eine Ruine investiert werde, für unverantwortlich.

Dagegen wissen auch die Befürworter um das finanzielle Risiko. Sie bewerten jedoch die städtebaulichen Chancen so hoch, dass sie, gestärkt durch erhebliche Finanzhilfe der Städtebauförderung, bereit sind, das Wagnis einzugehen.

Wer Recht behält, wird sich zeigen. Der Fall zeigt aber schon jetzt, wie schwierig es für Parlamentarier sein kann, unter Zeitdruck die richtige Entscheidung zu treffen.

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