Ahrensburg/Reinbek. Durch Spendenaktionen möchten die Städte Flüchtlingen weiterhelfen. Das Musikfestival bringt 3000 Euro, der Bücherverkauf 3200 Euro.

In Stormarn haben am Montag gleich zwei Spendenschecks für die Flüchtlingshilfe den Besitzer gewechselt. Beim dritten Gutshof-Festival in Ahrensburg konnten 3000 Euro, beim Bücherverkauf in Reinbek 3200 Euro eingenommen werden.

Am 10. Oktober ertönten beim Gutshof-Festival in Ahrensburg vielseitige Rhythmen – von Funk bis Blues. Mehr als 15 Konzerte fanden auf vier Bühnen Anklang. Mit dabei waren Gottfried Böttger sowie die Blues-Stars Georg Schroeter und Marc Breitfelder. „Die Künstler haben auf ihre Gagen verzichtet, um Gutes zu tun“, sagt Veranstalterin Felizitas Thunecke. „Mit einer solchen Beteiligung haben wir nicht gerechnet.“

100 Schüler der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule halfen mit

Dem Freundeskreis für Flüchtlinge zufolge können in Ahrensburg momentan rund 360 Flüchtlinge von den eingenommenen 3000 Euro profitieren. Zum Beispiel wird der Bestand der Materialien für den Deutschunterricht aufgestockt. „Auch die Planung einer Begegnungsstätte kann nun vorangehen“, sagt Anke Ackermann vom Freundeskreis. Aber: „Wir müssen weiterhin aktiv sein“, sagt sie. Wöchentlich kämen 20 neue Flüchtlinge nach Ahrensburg.

Die Konzerträume stellten Firmen wie M&S Antiquitäten zur Verfügung. „Bei 700 Besuchern mussten wir einige Möbel zusammenrücken, aber es hat gut geklappt“, sagt Inhaber Thomas Sievers. Von der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule waren 100 Schüler dabei, um unter anderem an der Eingangskontrolle zu helfen.

Azubis setzten sich für Flüchtlinge ein und verkauften Bücher

Für den Ausbau der Spracharbeit mit Flüchtlingen werden auch die in Reinbek eingenommenen Gelder genutzt. Vier Lehrlinge des Rowohlt-Verlags setzten sich für die Initiative „Wir sind Reinbek – unsere Stadt mit Flüchtlingen“ ein und verkauften auf dem Weihnachtsmarkt am Schloss Bücher für den guten Zweck. Das Unternehmen spendete den vollen Verkaufspreis. Es kamen 3200 Euro zusammen.

„Neben der Spracharbeit nutzen wir die Spenden auch als Anschubfinanzierung für eine zusätzliche Außenstelle unserer Sprachschule Zwischentöne in Neuschönningstedt“, sagt Torsten Christ, städtischer Sprecher der ehrenamtlichen Initiative. Aktuell gibt es in der Stadt Reinbek 340 leistungsberechtigte Flüchtlinge.