Ahrensburg. Die Feuerwehrmänner haben erstmalig vor Jugendschöffengericht gesprochen. Doch die Angaben der Angeklagten sind widersprüchlich.

Die drei suspendierten Feuerwehrmänner, die bisher vor dem Jugendschöffengericht in Ahrensburg geschwiegen haben, machten am Dienstag erstmals Angaben zu den Brandstiftungen in und um Ahrensburg. Die Anwälte der jungen Männer verlasen die Einlassungen, die wie abgestimmt wirkten.

Neun Brände zwischen Oktober 2013 und Oktober 2014

„Ich habe von den Taten nichts gewusst und zu keiner Zeit Geld gezahlt“, heißt es in der Erklärung von Jannik L. (alle Namen geändert). Dem 20-Jährigen sowie drei Freunden wird vorgeworfen, zwischen Oktober 2013 und Oktober 2014 für neun Brände, überwiegend Strohballenbrände, in und um Ahrensburg verantwortlich zu sein.

Den Großteil der Feuer sollen die Angeklagten in Auftrag gegeben haben, um nicht ins Visier der Ermittler zu geraten. Auch Tobias W., 21, und Ben O., 20, streiten ab, für die Brände verantwortlichen zu sein und beschuldigen Nico K., 22, Strohballen angezündet zu haben, weitere Brandstiftungen in Auftrag gegeben und dafür auch gezahlt zu haben. K. hatte bereits am ersten Verhandlungstag ein Geständnis abgelegt. Er habe eine Strohmiete angezündet und weitere Brände in Abstimmung mit seinen drei Feuerwehrkamme­raden in Auftrag gegeben. Jeder habe gewusst, wann Feuer gelegt werden, um sich so ein Alibi zu verschaffen.

Alle Angeklagten waren bei der Tat am Tatort

Die Polizei hatte bei ihren Ermittlungen die Handys der vier Angeklagten überwacht und alle Kurznachrichten mitgelesen, die sich die Angeklagten und der bereits zu zwei Jahren Haft verurteilte beauftragte Brandstifter geschrieben hatten. Daraus ging hervor, dass sowohl Tobias W. als auch Ben O. Brände in Auftrag gegeben haben und sogar Geld geboten haben.

„Nico hat mein Handy benutzt, weil er kein Datenvolumen mehr hatte,“ heißt es unisono in den Erlassungen der Angeklagten. Nico K. bestreitet dies. Auch die Polizei hat Zweifel, dass K. die Handys der anderen benutzt habe. In der Vernehmung sagte W. aus, bei Nico K. daheim gewesen zu sein, als K. mit seinem Handy die Nachrichten verschickte. Doch da hat K. WLAN warf der Polizist W. vor, der sich daraufhin nicht mehr erinnern konnte.

Auffällig ist auch, dass bei einer Tat alle Angeklagten am Tatort waren, und Nico K. an einem Feld aus dem Auto ausgestiegen ist, um auszutreten. Dass er eine Strohmiete anzündete, hätten die anderen nicht gewusst. K. bestreitet indes diese Tat.