Reinbek. Auf der Freizeitbadwiese in Reinbek entsteht Wohnraum für 24 Personen. Gebäude bieten Komfort. Die Siedlung soll zur Stadt passen.

Nach Verzögerungen durch verspätete Lieferung stehen jetzt sechs Fertighäuser auf der Freizeitbadwiese nördlich der Straße Mühlenredder in Reinbek. Ab dem 23. November sollen hier 24 Flüchtlinge einziehen. Unterkünfte mit Platz für weitere 24 Asylbewerber, die südlich der Feldstraße errichtete werden sollen, werden am kommenden Dienstag in Reinbek erwartet. Mit den neuen Wohneinheiten reagiert die Stadt auf die steigende Zahl der Flüchtlinge; eine schnelle, aber keinesfalls provisorische Lösung.

In den neuen Unterkünften sollen vorzugsweise Familien unterkommen

Es ist vier Uhr morgens, als die ersten Schwertransporter der Firma Smart House aus dem Kreis Herford (Nordrhein-Westfalen) anrollen. Ab sieben Uhr wird ein Hubkran aufgebaut. Um acht schwebt dann schon das erste Haus in der Luft. Jetzt ist Maßarbeit gefragt, denn alles muss genau passen. Auch die Anschlüsse müssen noch gelegt werden. Um neun Uhr kann das erste Haus bereits besichtigt werden, derweil sich ein zweites schon einige Zentimeter über dem Punktfundament befindet.

Auf knapp 50 Quadratmetern werden hier jeweils zwei Parteien, etwa vier bis fünf Personen, einziehen. Sie teilen sich das vier Quadratmeter große Bad und den 19 Quadratmeter großen Gemeinschaftsraum mit Küche. Die Schlafzimmer sind jeweils zwölf Quadratmeter groß. Die Zimmer wirken freundlich und hell: hochwertiges Laminat liegt im Wohnbereich, das Bad ist modern gefliest. Es gibt viele Steckdosen und sogar elektrische Rollos.

„Wir versuchen, an diesem Standort überwiegend Familien unterzubringen“, sagt Reinbeks Bauamtsleiter Sven Noetzel. Mitunter entstehe dann eine Überbelegung, sagt Noetzel, aber Familien sei das nach seiner bisherigen Erfahrung herzlich egal, an welchem Ort sie zusammen sind. Auch der Platz für ein Beistellbett sei in den Unterkünften gegeben.

Man habe in Reinbek den Anspruch, normale Wohnverhältnisse herzustellen, so habe es die Politik beschlossen, und daran müsse sich die Verwaltung auch halten, sagt Noetzel weiter. Das bedeutet konkret: Vor dem Hintergrund stark ansteigender Flüchtlingszahlen werde die Stadt dennoch nicht größer bauen oder dichter besiedeln, möglicherweise mit mehrgeschossigen Containern. „Die Siedlung soll der Gesamtatmosphäre der Stadt entsprechen“, sagt Nötzel.

Fertighäuser sind deutlich langlebiger als Wohncontainer

Ein zweiter Bauabschnitt am Standort – auch hier sollen sechs Fertigwohnhäuser für 25 Personen aufgestellt werden – wird bereits erschlossen. Bis dort Flüchtlinge einziehen werden, dauert es aber vermutlich noch bis zum Ende der Haushaltsberatungen – der Etat für 2016 soll voraussichtlich im Februar beschlossen werden. „Uns fehlt zurzeit das Geld“, so Noetzel. Dann würden auf der Freizeitbadwiese knapp 50 Flüchtlinge wohnen und dann, so Noetzel „ist für uns hier Schluss“.

Etwa 800.000 Euro hat der erste Bauabschnitt gekostet, knapp 300.000 Euro fielen für die Erschließung an, eine halbe Millionen für die Fertighäuser. Die Stadt hat sich zuvor ausgiebig informiert, was es zurzeit auf dem Markt gibt.