Ahrensburg . Bei einem Workshop sagen Jugendliche, was der Stadt aus ihrer Sicht fehlt: Ein Kino, ein Stadtpark und eine neue Skateanlage.

Ein neuer Skatepark, ein Kino, mehr Sportstätten und ein Stadtpark – bei einem Workshop äußerten Ahrensburger Wünsche für ein attraktiveres Stadtzentrum. An Ideen mangelt es nicht.

Geht es nach den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sollte die Straße Am Alten Markt für Autos zugunsten einer Grünfläche gesperrt werden: „Um sich zu erholen, ist die Schlosswiese uninteressant. Die Beleuchtung ist schlecht, es gibt keine Toiletten“, sagt Philip Tittelbach, 28 Jahre. Der Verkehr ließe sich über die Straßen Bahntrasse und Woldenhorn umleiten. Durch die entstehende, zusammenhängende Grünfläche ließen sich dort dringend benötigte Sportstätten verwirklichen: „Davon gibt es hier zu wenig.“

Freizeitgestaltung spielt eine große Rolle

Der leerstehende Speicher in Schlossnähe könnte für eine Jugendwerkstatt, als Atelier oder von Bands genutzt werden. „Es ist schade, dass solch ein historisches Gebäude nicht genutzt wird“, sagt Tittelbach.

Die Freizeitgestaltung spielt ebenfalls eine große Rolle. Daher auch der Wunsch nach einem neuen Skatepark. „Ein Ausbau des bisherigen würde sich unserer Meinung nach nicht lohnen“, sagt Thorben Thoms, 28 Jahre alt, zu diesem Thema. Der sei nämlich zu marode. Für die Stadtplaner war der Jugendworkshop ergiebig. „Ich finde es großartig, dass sich die Stadt für solch eine Bürgerbeteiligung entschlossen hat und auch die Jugendlichen gesondert fragt“, sagt Frank Schlegelmilch vom Büro BPW baumgart + partner, der mit seinem Team mit der Planung und Umsetzung des Innenstadtkonzeptes beauftragt ist.

Stadtplaner nahmen Vorschläge mit in die weitere Ausarbeitung

Mehr als drei Stunden brüteten rund 20 junge Teilzeit-Stadtplaner über Karten und erarbeiteten mögliche Projekte. Wie unterschiedlich die Prioritäten bei jüngeren und älteren Bewohnern sind, zeigte die Bewertung der Teilgebiete der Innenstadt nach Attraktivität. Einigkeit herrscht hingegen bei Benennung der Brennpunkte: Stormarnplatz, Rondeel, CCA, Schlosspark.

Kurios: Beinahe vollkommen uninteressant für alle Altersgruppen ist das Herzstück der Innenstadt: die Große Straße. Hier hält sich offenbar niemand gern auf. Fabio Linde, 14 Jahre: „Die beiden Brunnen sind nur zwei Klötze.“ Außerdem könnte der Vorplatz des CCA begrünt, die Große Straße zu einer Einbahnstraße gemacht werden.

Alle Vorschläge nehmen die Stadtplaner mit in die weitere Ausarbeitung. Einige sind sicherlich ohne größere Probleme oder Kosten umzusetzen, andere brauchen etwas mehr Zeit – aber für die Umsetzung ist ein Zeitraum von 15 Jahren angesetzt. „Wir brauchen mutige Ideen, oft kommen die eher von Jugendlichen. Erwachsene sind da vorsichtiger“, sagt Frank Schlegelmilch. Leider waren nur relativ wenig Jugendliche dem Aufruf gefolgt: „Das hätte mehr sein können.“