Die Bürger leiden zunehmend unter der hohen Zahl von Einbrüchen. Das Innenminsterium, aber auch lokale Politiker, müssen jetzt handeln.
Stormarn ist spitze. Der Kreis gehört bei der Wirtschaftsleistung und Kaufkraft stets bundesweit zu den Besten. Die Arbeitslosenquote ist regelmäßig die niedrigste im Land, die Verschuldung ist nahezu abgebaut. Und das erfolgreiche „Stormarner Modell“, wichtige Entscheidungen weitgehend im Konsens zu treffen, wird innerhalb und außerhalb des Kreises mit Neid und Bewunderung beobachtet. Und Landrat Klaus Plöger sorgt mit permanenter Betonung all dieser Leistungen dafür, dass wirklich jeder weiß: Stormarn kann es.
Alles toll also?
Nein. Zwei weitere Stormarner Superlative machen den Bürgern zunehmend zu schaffen und sorgen dafür, dass das Image vom vielleicht besten aller Kreise arg leidet. Die Einbruchszahlen sind bundesweit „spitze“, die Quote der nicht aufgeklärten Taten ebenso. Ist das die Schattenseite des Erfolgs? Wirtschaftliche Stärke, wohlhabende Bürger und eine gute Infrastruktur machen Stormarn zu einem begehrten Ziel für Einbrecher. Erfolg und Misserfolg hängen also kausal zusammen.
Das Problem: Der so erfolgreiche Kreis hat zumindest auf dem Papier kaum eine Möglichkeit, gegen diesen Misserfolg anzuarbeiten. Denn die Polizeiarbeit fällt in die Zuständigkeit der Bundesländer. Das Innenministerium in Kiel muss jetzt handeln, denn die Stimmung im sonst so zufriedenen Stormarn verschlechtert sich unter den Betroffenen rapide. Und davon gibt es immer mehr.
Am Ende wird es vielen Bürgern egal sein, wer nun zuständig und wer schuld ist. Sie wollen Ergebnisse, sie wollen geschützt werden. Deshalb ist es auch dringend erforderlich, dass jeder Bürgermeister, jeder Kommunalpolitiker und auch der Landrat alles daran setzt, eine Lösung an den richtigen Stellen einzufordern. Die Bürger erwarten es vom Staat. Zu Recht.