Die Ahrensburger haben es in der Hand, an der künftigen Gestaltung ihrer Stadt mitzuarbeiten. Sie sollten diese Chance nutzen.

Der Bürgermeister-Wahlkampf in Ahrensburg ist fast vorbei. Am Sonntag wird zwischen „weiter so“ und „vielleicht irgendwie anders“ entschieden. Da ist zunächst Amtsinhaber Michael Sarach, der zweifellos die größte Verwaltungserfahrung aller Kandidaten hat. Er hat in den vergangenen Jahren häufig die Trägheit des Beamtenapparats und des öffentlichen Dienstes zu spüren bekommen und dies selbst thematisiert. So hat er eine Fähigkeit entwickelt, immer Gründe dafür zu liefern, warum etwas nicht funktioniert. Diese Erklärungen mögen zutreffend sein, den Bürger stellen sie indes nicht immer zufrieden.

Inwieweit Ahrensburg in den kommenden sechs Jahren veränderungsfähig und modernisierungswillig ist, wird viel von der Zusammenarbeit der hauptamtlichen und ehrenamtlichen Verwaltung, sprich Rathaus und Stadtverordneten, abhängen. Dass die in der Vergangenheit nicht optimal war, ist Konsens unter allen Kandidaten. Eine Verbesserung haben sich die beiden Herausforderer im Wahlkampf auf die Fahnen geschrieben und damit punkten können. Christian Conring und Jörg Hansen haben sich als „Gestalter“ in Abgrenzung zum „Verwalter“ Michael Sarach präsentiert. Eine modernere Verwaltung, ein kundenfreundliches und effektiv arbeitendes Rathaus wollen sie schaffen. Die Frage bleibt, inwieweit sie sich an den Beharrungskräften der Verwaltung die Zähne ausbeißen könnten. Eine treibende Kraft mit dem ungetrübten Blick von Außen und den Erfahrungen aus der „freien Wirtschaft“ könnte hier möglicherweise sehr viel bewegen, könnte aber auch gnadenlos scheitern.

Jetzt kommt es auf die Ahrensburger an. Viel wird von der Wahlbeteiligung abhängen. Gelingt es dem Amtsinhaber, die Bürger an die Wahlurnen zu bewegen, die mit seiner Arbeit zufrieden sind und eigentlich keine Veränderungswünsche haben? Gelingt es den Herausforderern, dieses Trägheitsmoment zu nutzen und ihre Unterstützer zu mobilisieren?

Eine hohe Wahlbeteiligung ist in jedem Fall wichtig, um dem kommenden Bürgermeister die größtmögliche Legitimation zu geben. Die Ahrensburger haben es nun in der Hand, an der künftigen Gestaltung und Verwaltung ihrer Stadt mitzuarbeiten. Sie sollten diese Chance nutzen.