Ammersbek. 2009 begann mit dem Kauf des Grundstücks an den Fischteichen auch ein erbitterter Kampf zwischen dem neuen Eigentümer und der Gemeinde.
In Ammersbek stehen bald neue Häuser am See: Lake Side Village, also Dorf am See, heißt das Projekt auf dem Grundstück an den Timmerhorner Teichen. Es dürfte sich damit bald in einen ziemlich idyllischen Wohnort im Ortsteil Schäferdresch/Rehagen entwickeln. Erfreulich dürfte das für Ammersbek sein, weil der Projektentwickler mit der Realisierung ein Kapitel schließt, bei dem es in der Vergangenheit auch einigen Streit zwischen dem Eigentümer, der ASP Projekt Fischteiche GmbH, und der Gemeinde gegeben hatte.
Vier Grundstücke und eine bereits mit einem Einfamilienhaus bebaute Fläche im Lake Side Village werden noch vom Projektentwickler, der GfG Hoch-Tief-Bau Kommanditgesellschaft, angeboten. Sieben Flächen sind bereits verkauft. 156.465 Euro kostet das kleinste Grundstück mit rund 600 Quadratmetern, 499.000 Euro das größte. Es misst 4654 Quadratmeter, hat Uferlage sowie einen privaten Zugang zu dem Gewässer, das einst im Mittelalter von Mönchen angelegt und bewirtschaftet wurde.
Knapp 2,5 Millionen Euro kosten die neun Grundstücke am See insgesamt
„Die Eigentümer haben die Möglichkeit, im See zu angeln. Es sind Karpfen und Hechte ausgesetzt“, heißt es in der Angebotsbeschreibung. Auch weil die Nachfrage groß ist, wurde noch ein für zwei Häuser vorgesehenes benachbartes Grundstück, das die Kirche angeboten hatte, gekauft, so Thomas Koop von der GfG Hoch-Tief-Bau Kommanditgesellschaft, der für das Lake Side Village zuständig ist. Macht insgesamt zwölf Häuser. Allein die neun Grundstücke am See kosten zusammen knapp 2,5 Millionen Euro.
Geschichte der Timmerhorner Teiche
Thomas Koop sagt: „ Wir wollen im Frühjahr mit der Erschließung des Geländes beginnen, dann soll zügig gebaut werden können.“ Koop handelt im Auftrag des Eigentümers.
Das und auch der angestrebte Baustart ist auch den Politikern und der Verwaltung in Ammersbek ziemlich recht. Gabriela Späte, Chefin der FDP-Fraktion: „Ich freue mich, wenn sich auf dem Grundstück endlich etwas entwickelt.“ Das sieht Jürgen Ehrig, SPD-Fraktionsvorsitzender, ähnlich: „Die zügige Umsetzung des Bebauungsplans ist in unserem Interesse, zumal es auch positiv für das Ortsbild ist.“ So sieht es auch CDU-Fraktionschefin Christiane Maas: „Wir sind zufrieden, wenn das Grundstück gemäß unserem Bebauungsplan entwickelt wird.“ Klaus Tim, Vorsitzender der Grünen-Fraktion sieht zudem für alle Beteiligten, nicht nur für die künftigen Haus-am-See-Besitzer, ein glückliches Ende nach einem langen und schwierigen Prozess. Er sagt: „Finanziell wird sich das Projekt für den Eigentümer bestimmt lohnen und wir konnten Klarheit darüber gewinnen, wie das Areal aussehen sollte.“
Tom Schau hat die ASP Projekt Firschteiche GmbH verlassen
Rund sechs Jahre hatte diese jetzige Klarheit Zeit, klar zu werden. 2009 hatte das Unternehmen der Ahrensburger Kroschke-Gruppe das Grundstück ersteigert – mit dem Ziel, die Flächen am Ufer zu bebauen. Das war allerdings entgegen dem mehrheitlichen Wunsch der Politiker und der Gemeinde (wir berichteten). Die wollten vor allem die teils entstandenen Biotope dort schützen und Anfangs überhaupt keine Bebauung zulassen. Denn auch wenn die Gemeinde nicht Eigentümer eines Grundstücks ist: Bei der Gestaltung hat sie immer ein Mitspracherecht und legte das in einem neu entworfenen Bebauungsplan fest.
Trotz vieler kleiner Schritte, mit vielen kleinen Kompromissen, musste der Eigentümer am Ende weit von seiner Wunschbebauung abweichen und akzeptieren, dass nur Häuser auf einem Grundstück am Nordufer entstehen dürfen. Dort, wo bereits ein Haus steht.
Dort hatte kürzlich Tom Schau mit seiner Familie gewohnt, der bis ebenso kürzlich die Geschäfte der ASP Projekt Fischteiche GmbH geführt hatte. 2013, nachdem das Verhältnis zwischen der Gesellschaft und der Verwaltung sich verschlechtert hatte, wurde der sympathische Immobilienprojektmanager mit BUND-Mitgliedschaft beauftragt, die Verhandlungen zu führen.
Doch auch Schau konnte die Verwaltung und eine Mehrheit der Politiker nicht überzeugen, mehr Bauflächen zu genehmigen. In der vergangenen Woche endete die Zusammenarbeit der ASP Projekt Fischteiche GmbH und Tom Schau. „Aus persönlichen Gründen“, wie Schau sagt und damit anderslautende Gerüchte über mögliche Gründe seines Ausscheidens dennoch nicht verhindern kann.