Reinbek. St. Adolf-Stift wird bis 2020 für 18 Millionen Euro ausgebaut. Unter anderem neue Zentralsterilisation und Zentrale Notaufnahme .

Das Krankenhaus St. Adolf-Stift in Reinbek wird in den kommenden fünf Jahren für 18 Millionen Euro ausgebaut. Es erhält eine neue Zentralsterilisation, gleichzeitig werden die Intensivstation und der Aufwachraum erweitert. Zudem entsteht über der Eingangshalle eine Überwachungsstation sowie im südlichen Patientengarten eine zentrale Notaufnahme. Das schleswig-holsteinische Sozialministerium genehmigte jetzt die Raumprogramme. Das Land steuert die Hälfte der Summe bei, je 4,5 Millionen Euro stammen aus Krankenhaus-Baumitteln und einem Fördertopf für Geräteanschaffungen. Den Rest investiert der Elisabeth Vinzenz Verbund mit Sitz in Berlin, Träger der Klinik im Süden Stormarns. Der Ausbau erfolgt in drei Phasen.

Architektenbüro hat in Reinbeks Krankenhaus 50 Projekte realisiert

„Damit können wir sowohl die operativen Leistungen als auch die internistische Versorgung und insbesondere die Notfallmedizin für die Patienten deutlich verbessern“, sagt Krankenhaus-Geschäftsführer Lothar Obst. Er erwarte dadurch eine Steigerung der Patientenzahlen, damit ginge auch die Aufstockung des Personals einher.

Der Klinik-Chef hatte das Architekturbüro „tsj“ aus Lübeck bereits 2008 mit der Planung beauftragt. Die Experten realisierten in den vergangenen 20 Jahren schon 50 Projekte im St. Adolf-Stift. Keines war jedoch so groß wie dieses. „Wir haben uns die Meinung von vielen Mitarbeitern eingeholt, ich habe mit Ärzten und Pflegern an einem Tisch gesessen und diskutiert“, sagt Architekt Thomas Jansen. Durch die Erweiterung wächst die Reinbeker Klinik um 3700 Quadratmeter Bruttogeschossfläche.

Los gehen soll es im Frühjahr kommenden Jahres mit der neuen Zentralsterilisation, wo Operationsinstrumente und Zubehör hygienisch für die nächste Verwendung aufbereitet werden, sowie mit der Vergrößerung der Intensivstation und der Erweiterung des Aufwachraumes von sechs auf 14 Betten. Die Baugenehmigung wird in Kürze erwartet. „Dieser Ausbau ist die logische Konsequenz aus vorherigen Projekten. Wir müssen das jetzt anpassen“, sagt Obst. Denn vor drei Jahren wurde der OP-Bereich von vier auf sieben Säle erweitert, die Zahl der stationären Operationen stieg von 4855 in 2008 auf 6853 in 2014.

© HA | René Soukup

Danach wird auf die Eingangshalle ein Geschoss draufgesetzt und eine Überwachungsstation, im Fachjargon Intermediate-Care-Einheit (IMC), mit acht Betten geschaffen. „Patienten mit komplizierten Erkrankungen von Herz-Kreislauf oder des Magen-Darmtraktes nach operativen Eingriffen können wir in den Räumlichkeiten adäquat weiterversorgen, ohne gleich die Intensivstation zu belasten“, sagt Jansen. In den vergangenen Jahren wurde an anderer Stelle des Gebäudes bereits der zweite und dritte Stock für die Geburtshilfe und eine Dialyseabteilung ausgebaut. Mit der stetigen Verbesserung des medizinischen Angebots entstanden auch 150 neue Arbeitsplätze.

Die dritte Phase sieht die Zentralisierung der Notaufnahme im Patientengarten vor. Sie wird direkt an die Radiologische Abteilung angebunden sein. Dadurch geht auch ein Stück Grünfläche verloren. Noch gibt es im Reinbeker Krankenhaus eine internistische Notaufnahme im ersten Stock sowie eine chirurgische im Erdgeschoss.

Firmen aus der Region werden auf Ausschreibung hingewiesen

Der Ausbau wird europaweit ausgeschrieben. Jansen wünscht sich, dass vor allem Firmen aus der Region den Zuschlag erhalten. „Wir werden sie explizit auf die Ausschreibung aufmerksam machen“, sagt der Architekt. Pro Phase rechnet er mit rund 20 Gewerken, die das St. Adolf-Stift wachsen lassen. In seiner 130-jährigen Geschichte hat das Krankenhaus rund 70 Millionen Euro in die bauliche und medizinische Erweiterung investiert.