Ahrensburg. Auf Einladung diskutierten die Bürgermeisterkandidaten in der Bagatelle. Ein Thema war die begrenzte Macht im zukünftigen Amt.
Der Wintergarten im Haus des Bürgervereins in der Bagatelle 1 beim Schloss war unzweifelhaft die schönste Etappe beim Marathon der Podiumsdiskussionen, den die Kandidaten bei der Ahrensburger Bürgermeisterwahl zurzeit absolvieren. Doch Zeit zum Verschnaufen blieb nicht. Bürgermeister Michael Sarach (SPD) und seine Herausforderer Christian Conring (CDU) und Jörg Hansen (Grüne) hatten nicht den schönen Garten im Abendlicht im Blick, sondern die etwa 60 Zuhörer, deren Fragenkatalog sich nicht um Bagatellen drehen sollte.
Die Drei waren in erstaunlich guter Form. Beim Publikum setzt allerdings schon ein wenig Ermattung ein, denn die großen Themen in Ahrensburg und die jeweiligen Prioritäten sind bekannt, außerdem liegen die Positionen der Bewerber oft nicht weit auseinander.
Jörg Hansen brachte ein wesentliches Problem zur Sprache: Der Bürgermeister hat kein politisches Amt, er führt Beschlüsse der ehrenamtlichen Politik aus. Es sollte bei der Wahl also nicht um parteipolitische Programme gehen. Hansen kündigte an, er wolle das Binnenklima im Rathaus und die Beziehungen der Verwaltung zu Bürgern und Politik verbessern. Und Conring beklagte Stillstand in der Verwaltung, den er rasch beenden möchte.
Was die Bürger bewegt wäre überwiegend nur durch Beschlüsse der Politik zu ändern
Trotzdem ging es auch im Gespräch mit dem Bürgerverein, das vom Ersten Vorsitzenden Peter Wendt souverän moderiert wurde, um das, was die Bürger bewegt, was aber überwiegend nur durch Beschlüsse der Politik zu ändern wäre: Parkplätze in der Stadt, bezahlbarer Wohnraum, die Umgestaltung des Rathausplatzes. Konsens auf dem Podium beim drängendsten Thema, der Versorgung von Flüchtlingen, das nicht für den Wahlkampf geeignet sei, weil es nur gemeinsam bewältigt werden könne. Den Ärger der Bürger über den ungeliebten „Blaumann“ auf dem Rondeel, die leer stehende Rathausplatz-Garage, das Genehmigungsverfahren am Lindenhof und die Parkplatzgebühren an der Alten Reitbahn kommentierte der Bürgermeister, indem er feststellte, die Politik habe ohne sein Zutun bindende Verträge geschlossen oder anders als von der Verwaltung empfohlen entschieden.
Passend im Wahlkampf der Nettigkeiten, dass Peter Wendt zum Schluss ein Loblied auf die ehrenamtlichen Politiker sang: „Respekt, Respekt, was die leisten müssen.“ Wer Anhaltspunkte für seine Wahlentscheidung suchte, dürfte am Ende des Abends aber so klug wie zuvor gewesen sein.