Bargteheide. Stadt und Amt bewältigen die Probleme gemeinsam mit zahlreichen ehrenamtlichen Helfern. Willkommensfeier am 19. September geplant.

Es ist gerade einmal etwa 24 Stunden her, da tagte das Kieler Landeskabinett in Stormarns Kreisstadt Bad Oldesloe. Das Hauptthema: Flüchtlinge. Von einer „angespannten Lage“ spricht Ministerpräsident Torsten Albig. Stormarns Landrat Klaus Plöger davon, dass die Kommunen zunehmend in Schwierigkeiten gerieten: „Helfen ist gut. Aber es gibt auch Grenzen.“ Das sieht Bargteheides Bürgermeister Henning Görtz offenbar noch anders. Am Mittwoch würdigt Görtz das Engagement für die Menschen, die aus Kriegsgebieten in die Region kommen: „Wir werden es auch künftig so wuppen wie bisher, wenn sich die Ehrenamtlichen weiter so vorbildlich engagieren.“

250 Flüchtlinge müssen Bargteheide und das Umland bis Ende 2015 aufnehmen. So lautete die Prognose. Doch diese Zahl ist schon jetzt erreicht, sagt der Bürgermeister. Fünf bis zehn Menschen kämen wohl jede Woche dazu. Doch auch das bringt Görtz nicht aus der Ruhe. Er sei froh darüber, wie die Bargteheider die Menschen aus den Kriegsgebieten aufnehmen: „Wir haben einfach eine positive Grundstimmung.“ Natürlich gebe es auch Probleme. So fehle beispielsweise Wohnraum, den die Stadt für Flüchtlinge anmieten könne. Deshalb plane die Verwaltung, sogenannte Mobilheime an der Straße Am Krögen aufzustellen. 30 Personen könnten dort Platz finden. „Aber die Zahl der Flüchtlinge steigt. Wir suchen weitere Standorte im Stadtgebiet.“

Gemeinsam mit Ehrenamtlichen bewältigt die Verwaltung die Aufgaben

Um die Aufgaben zu bewältigen, arbeiten die Stadt Bargteheide und das Amt Bargteheide-Land mit Helfern in der Initiative Bunte Vielfalt zusammen. Die Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Abel und die Flüchtlingsbeauftragte Ulrike Meyborg koordinieren das ehrenamtliche Engagement. Sie organisieren das Verteilen von Geschenken an Flüchtlingskinder, wählen Paten aus, die Asylbewerber zu Behörden, Arztterminen und beim Einkauf begleiten oder Deutsch unterrichten. „Es passt alles gut zusammen“, sagt Bürgermeister Görtz. „Ich bin stolz, wie gut alles ineinandergreift.“

Um allen Helfern zu danken und der Willkommenskultur eine Signalwirkung zu verleihen, planen die Stadt Bargteheide und Bargteheide-Land das „Fest der bunten Vielfalt“. Am Sonnabend, 19. September, wird in der Zeit von 12 bis 18 Uhr auf den beiden Wiesen vor dem Ganztagszentrum (Am Markt 2) ein Programm mit Musik, Spielen und Infoständen geboten. Sowohl Stormarner als auch Flüchtlinge bringen selbst zubereitete Gerichte mit. Wie breit die Unterstützung für das Willkommensfest ist, zeigt die Zahl der Helfer. Laut Ulrike Meyborg werden rund 100 Ehrenamtliche, sieben Bands, Mitglieder der Freiwlligen Feuerwehr, Schüler und Lehrer mehrerer Schulen, die DLRG, Pfadfinder und Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes mit von der Partie sein. „Die Liste der Helfer wird fast stündlich aktualisiert“, sagt Gabriele Abel, „es melden sich immer mehr.“

Auch Flüchtlinge sind in die Vorbereitung eingebunden, gestalten das Fest mit. An Ständen wollen sie mit Stormarnern über die Situation in ihrer Heimat sprechen, Handarbeiten anbieten. Besonders freue sich Gabriele Abel, dass zwei junge Flüchtlinge aus Somalia und Afghanistan die Patenschaft für das Projekt „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ des Kopernikus-Gymnasiums übernommen haben.

Wer seine Hilfe anbieten möchte, meldet sich bei Gabriele Abel (Telefon 04532/404 79 03) oder bei Ulrike Meyborg (Telefon 04532/40 45 19) sowie per Mail unter den Adressen abel@bargteheide.de
oder u.meyborg@bargteheide-land.de