Passen hohe Einbruchszahlen und die Schließung von Wachen zusammen? Scheinbar nicht. Doch eine effenktivere Struktur kann helfen.
Auf der einen Seite haben sich die Einbruchszahlen in Stormarn zuletzt auf einem besorgniserregend hohen Niveau bewegt, auf der anderen Seite zieht sich die Polizei jetzt abermals weiter aus der Fläche zurück. Wie passt das bloß zusammen?
Scheinbar gar nicht. Und so überrascht es nicht, dass das Organisationskonzept der Polizeidirektion Ratzeburg gerade in jenen Orten so gar nicht so gut ankommt, die ihre Polizeistationen jetzt verlieren sollen. Niemand gibt gern ab, was er liebgewonnen hat. Erst recht nicht Sicherheit – und sei sie nur gefühlt.
Vernünftig, dass die Direktion ihre Strukturen jetzt überprüft
Gefühlte Sicherheit ist das Stichwort. Und die Frage lautet, ob der Dorfpolizist aus der Nachbarschaft wirklich mehr als das bieten kann. Ob er da ist, wenn er nachts wirklich gebraucht wird, oder ob seine Mini-Wache mit den Öffnungszeiten eines altmodischen Tante-Emma-Ladens gerade dann nicht besetzt ist.
Gefühlte Sicherheit ist wichtig. In Zeiten leerer Kassen darf sie allerdings nichts kosten. Und genau da liegt das Problem. Größere Einheiten, wie sie die Polizeidirektion Ratzeburg nun einführen will, arbeiten zwangsläufig effektiver. Sie leisten mehr fürs Geld und bieten dafür womöglich sogar ein Plus an echter Sicherheit.
Insofern ist es vernünftig, ja geboten, dass die Direktion ihre Strukturen jetzt überprüft. Jedes Unternehmen, ja jeder Privatmann macht es ähnlich, indem er von Zeit zu Zeit hinterfragt, ob Aufwand und Nutzen in einem angemessenen Verhältnis stehen.
Allerdings darf das Land die Strukturreform nicht für Personalabbau nutzen. Das wäre unverantwortlich.