Da sich Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach öffentlich positioniert, besteht kein Zweifel: Er macht Wahlkampf. Ist der unfair?

Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach betreibe unfairen Wahlkampf, monieren seine Herausforderer Christian Conring von der CDU und der Grüne Jörg Hansen. Die Betonung in ihren Worten liegt auf dem Unfairen in Sarachs Handeln.

Was hat der Amtsinhaber getan, dass ihn seine beiden Mitbewerber nun schelten? Sarach hat laut nachgedacht über Ahrensburg. Über einen Stadtpark am Rathaus. Und über einen möglichen Kauf des alten Speichers durch die Stadt. Er hat während seiner Dienstzeit laut nachgedacht.

Nun machen Bürgermeister so etwas regelmäßig, es ist quasi Teil ihres Jobs. Und würde Michael Sarach nicht in einem Monat zur Wiederwahl stehen – jeder könnte seine Überlegungen teilen oder auch nicht, niemand aber würde ihn dafür kritisieren, sie geäußert zu haben. Aber es steht eben eine Wahl bevor. Da sich der Bürgermeister nun öffentlich positioniert, besteht kein Zweifel: Ja, er macht Wahlkampf.

Bleibt die Frage, ob er ihn unfair führt. Mit anderen Worten: Ist es unredlich, dass ein Amtsinhaber aus dem Amt heraus für seine Wiederwahl wirbt? Nein, denn: Amtsträger auf Zeit, die sich regelmäßig einem Wählervotum zu stellen haben, müssen in ihrem Amt überzeugen, wenn sie denn wiedergewählt werden wollen. So gesehen ist ihre ganze Amtszeit ein Wahlkampf.

Im Fall Michael Sarach lautet die wirklich entscheidende Frage insofern, wie gut er seinen Wahlkampf, der am 1. Mai 2010 begonnen hat, geführt hat. Das werden die Wähler am 27. September hoffentlich zahlreich entscheiden.

Christian Conring und Jörg Hansen, die keinen Amtsbonus haben, täte es bis dahin gut, sich selbst mehr ins Gespräch zu bringen anstatt beleidigte Leberwurst zu spielen.