Der momentane Schwebezustand ist für alle Beteiligten eine Belastung. An einem Verkauf führt wohl langfristig kein Weg vorbei.

Lange war es still in der Frage um die Zukunft von Gemeindehaus und St. Johanneskirche, nachdem eine Verpachtung an die Stadt im Mai 2014 in letzter Sekunde krachend gescheitert war. Die Kirche blieb auf ihren Immobilien sitzen, die sie sich eigentlich nicht mehr leisten kann und will. Die Stadt musste teure Container für die Hortbetreuung aufstellen, die sie sich eigentlich nicht leisten kann und will. Und der Förderverein? Der bemüht sich redlich, den Standort zu erhalten und mit Leben zu füllen.

Doch diese Situation kann keine Dauerlösung sein. Und deswegen ist es gut, dass jetzt Bewegung in die Sache kommt. Der eine hat etwas, was er nicht braucht. Der andere braucht etwas, was er nicht hat. Es könnte so einfach sein. Doch die Lage ist nicht nur durch die Dreiecksbeziehung mit dem Förderverein kompliziert. Der Verkauf einer Kirche hat eine ernst zu nehmende emotionale Komponente. Bewegung bedeutet auch, dass alle Seiten aufeinander zugehen werden müssen, um eine konsensfähige Lösung zu finden.

Die Kirchenkreis Hamburg-Ost hat kürzlich angekündigt, jeden dritten Standort in näherer Zukunft schließen zu müssen. Mit dieser Realität werden sich viele Gemeinden auseinandersetzen müssen – auch die Ahrensburger. Es wäre aber fatal, wenn die jetzt möglichen Verhandlungen erneut durch überzogene Forderungen der einen oder anderen Seite scheitern würden. Der belastende Schwebezustand, der für alle mit Entbehrungen verbunden ist, wäre verfestigt. Das dürfte auf Dauer Konfliktpotenzial in der ohnehin krisengeschüttelten Gemeinde bedeuten. Eine klare Lösung muss her, damit alle Beteiligten mit der möglicherweise harten Wahrheit zu leben lernen.