Stadt hat 23 Hektar hat an die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn verkauft. Die will das neue Gewerbegebiet nun entwickeln.
Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, sagt der Volksmund. Kritiker mögen einwenden, dass sich Ahrensburg mit dem kleinen Spatz zufriedengibt, indem die Stadt 23 Hektar Fläche im Erweiterungsgebiet Beimoor-Süd verkauft hat. Und dass sie die fette Taube dem Käufer überlässt, der WAS.
Über den Kaufpreis herrscht noch Stillschweigen, das erschwert eine abschließende Beurteilung des millionenschweren Geschäfts. Dass die WAS als Entwickler und Zwischenhändler zwangsläufig an Ahrensburgs Gewinn nagt, liegt aber auf der Hand.
Ja, die Stadt hätte ihre Flächen zu einem wohl deutlich höheren Preis veräußern können, allerdings zuvor für deren Erschließung erheblich in Vorkasse treten müssen. Die Frage aller Fragen ist allerdings: an wen, und wann? Investoren stehen nun nicht gerade Schlange vor den Türen des Ahrensburger Rathauses. Vielmehr hat sich in den vergangenen Jahren der Eindruck verfestigt, die Stadtverwaltung habe in Sachen Wirtschaftsförderung kein besonders glückliches Händchen. Hinzu kommt, dass viele Firmen längst Gewerbegebiete in unmittelbarer Autobahnnähe bevorzugen. In Siek oder Braak zum Beispiel.
Dorthin sind gute Gewerbesteuerzahler wie Wesemeyer und Boltze abgewandert. Ausgerechnet die WAS hat ihnen dabei geholfen. Wären sie sonst nicht gegangen? Oder hätten sie Stormarn verlassen? Es ist müßig, heute darüber zu spekulieren.
Nun wird die WAS versuchen, die Taube auf dem Dach Ahrensburgs einzufangen. Dass es gelingt, kann niemand garantieren. So gesehen ist zum jetzigen Zeitpunkt der Spatz in der Hand – ganz im alten Sinne des Sprichworts – gar nicht so schlecht.