Ammersbek. Vorwürfe an die Politik: Die Anliegen der älteren Menschen werden nicht ernst genommen. Vorsitzender bereits im Juli zurückgetreten.
Etwa ein Jahr nach seiner Gründung ist der Seniorenbeirat der Gemeinde Ammersbek zurückgetreten. Grund sind, so Sprecher Wolf-Dieter Burghardt, „zum Teil heftige Auseinandersetzungen mit der Politik“. Die Entscheidung zur Auflösung des Gremiums ist laut Burghardt einstimmig gefallen. Die Vertreter kritisieren, dass sie bei vielen Themen, die für Senioren relevant sind, nicht einbezogen wurden. Zudem sind die Mitglieder der Meinung, dass die Politik wenig Bereitschaft bei Themen gezeigt hat, die vor allem ältere Menschen betreffen. Genannt werden unter anderem schlechte Wege und das Fehlen von abgesenkten Übergängen.
Burghardt: „Der demografische Wandel findet auch in Ammersbek rasant seinen Niederschlag, hat aber bisher wenig Eingang in die Überlegungen der Politiker gefunden. Dies ist bedauerlich.“ Der ehemalige Beirat will als Arbeitsgemeinschaft Seniorenbeirat Ammersbek weiter arbeiten und die anstehenden Neuwahlen vorbereiten und begleiten.
Bereits im Juli war der Vorsitzende des Seniorenbeirats, Hans-Jürgen Hansen, zurückgetreten (wir berichteten). Er begründete seine Entscheidung ebenfalls mit dem Mangel an Kooperation der Politiker. Er sagte auch: „Ich bin nicht bereit, Zeit in ehrenamtliche Arbeit zu investieren, die für die Katz’ ist.“