So lange Flüchtlinge in dem umstrittenen Gebäudeensemble leben, haben die Beteiligten die Chance, eine vernünftige Lösung zu finden.
Wie die meisten Dreiecksbeziehungen ist auch die um die ehemalige Krankenpflegeschule und das ehemalige Schwesternwohnheim am Oldesloer Krankenhaus nicht frei von Spannungen. Da ist der Asklepios-Konzern, dem beide Gebäude gehören und der sie als Lager nutzt. Da ist der ehemalige Eigentümer Kreis Stormarn, der darin eine vertragswidrige Nutzung vermutet, eine daraus resultierende kostenlose Rückübertragung zu folgern erwägt und die Immobilie in 1-A-Lage schließlich für viel Geld verkaufen könnte. Und da ist die Stadt Bad Oldesloe, die zwar in dieser Meinungsverschiedenheit nichts zu vermelden hat – wohl aber für den Fall, dass der Kreis das Grundstück als Bauland versilbern wollte. Denn die Stadt hat die Planungshoheit, kann bestimmen, was gebaut werden darf und was nicht.
Nun sollen Flüchtlinge einziehen. Der Platz wird dringend gebraucht, Asklepios verzichtet auf Miete, Konzern und Stadt sind sich einig. In dieser Gemengelage ist es zurzeit kaum vorstellbar, dass der Kreis an seiner Forderung nach einer Rückübertragung festhalten kann. Das Bild, das entstünde, wäre fürs Image verheerend.
Im Ergebnis ist es Asklepios gelungen, das umstrittene Gebäudeensemble aus dem Spannungsfeld der Dreiecksbeziehung zu lösen. Vorerst zumindest. So lange Flüchtlinge darin leben, haben alle Beteiligten die Chance, in aller Ruhe über eine Nutzung in der Zeit danach nachzudenken. Das mag lediglich dem Hospizverein Lebenshilfe aufstoßen: Für dessen Pläne war Asklepios schlussendlich nicht zu haben.