Viel zu wenig wird bislang in den Familien darüber gesprochen, wie sich die Älteren ihren Lebensabend vorstellen. Ein Kommentar.

Wer einmal miterlebt hat, wie es ist, wenn ein geliebter Mensch plötzlich nicht mehr in der Lage ist, seinen Alltag allein zu bewältigen, ist froh über jede Hilfe. Belastend ist die Situation für alle Betroffenen gleichermaßen. Viele Ältere haben Angst, bei einem Umzug in eine Senioreneinrichtung ihre Eigenständigkeit komplett aufzugeben. Angehörige wiederum plagen Schuldgefühle, wenn sie die Pflege alter Eltern nicht selbst übernehmen. Deshalb ist es wichtig, das Thema anzugehen, bevor es zu spät ist.

Viel zu wenig wird bislang in den Familien darüber gesprochen, wie sich die Älteren ihren Lebensabend vorstellen. Nicht nur die Urlaube und Hobbys, für die Rentner endlich Zeit haben, sondern ganz konkrete Antworten auf die Fragen: Wie und wo möchte ich leben. Angebote gibt es viele, von der Alters-Wohngemeinschaft über Mehrgenerationenprojekte bis hin zu Seniorenwohnungen und Pflegeheimen.

Die Idee, Stormarner einzuladen und auf eine Heim-Tour mitzunehmen, ist gut. Nur wer das Angebot kennt, kann eine Entscheidung ganz nach seinen Bedürfnissen treffen. Ganz nebenbei werden auf diesem Weg vielleicht ein paar Vorurteile ausgeräumt. Auch Pflegeheime verändern sich. Inzwischen gibt es viele spezielle Angebote. Vielleicht werden nicht alle Besucher der Heim-Tour sofort die Dienste eines Pflegeanbieters in Anspruch nehmen. Aber wenn es einmal nötig sein wird, auf fremde Hilfe zurückzugreifen, wird es vielleicht für die Betroffenen und ihre Angehörigen nicht mehr so schwer sein.