Barsbüttel. Viele Bürger wünschen sich eine Belebung des Gemeindezentrums. Initiative strebt Bürgerbegehren gegen Vorhaben am Stiefenhoferplatz an.
Es hat gerade einmal fünf Wochen gedauert, rund 1200 Unterschriften gegen den Neubau des Barsbütteler Rathauses am Stiefenhoferplatz zu sammeln. „Nötig wären etwa 970 Unterschriften gewesen. Aber es ist besser, ein wenig mehr zu haben, falls einige ungültig sein sollten“, sagt Margarete Hoffmann, Sprecherin und Mitbegründerin der Barsbütteler Initiative Ortsmitte (BIO).
Sie und ihr Mann Wulf Jütting sowie ihre Mitstreiterin Hildegard Hartung sind der harte Kern der Initiative, die aus ein Dutzend Mitgliedern besteht und sich seit Wochen für ein Bürgerbegehren einsetzt, um die Sanierung des Rathauses zu erzwingen. Die Unterschriften möchten sie Bürgermeister Thomas Schreitmüller am 11. August persönlich übergeben. Per Bürgerentscheid hatte die Bürgerinitiative, wie berichtet, bereits 2011 den Umzug des Rathauses an die Straße Am Akku verhindert.
„Es gibt seit vergangenem Jahr ein solides Sanierungskonzept. Statt dieses umzusetzen, wurde nun ein Neubau beschlossen“, sagt Hoffmann. Deswegen habe sie die Bürgerinitiative wieder aufleben lassen. „Die Unterschriftenaktion hat uns gezeigt, dass die Bevölkerung sehr interessiert daran ist, über die Zukunft ihres Rathauses mitzubestimmen.“ Die BIO-Mitglieder argumentieren, das Rathaus sei sanierungsfähig, biete genügend Platz für Verwaltungsmitarbeiter, Ausschusssitzungen sowie Veranstaltungen, und sei günstiger als ein Neubau.
Doch die Verhinderung des Neubaus ist nicht ihr einziges Ziel. „Wir wollen, dass der Stiefenhoferplatz wieder neu belebt wird“, sagt Hoffmann. Früher habe es dort Cafés, den Markt und Restaurants gegeben, die allesamt Treffpunkte für Bürger gewesen seien. Hoffmann: „Nun ist das alles durch die Entwicklung der neuen Mitte Am Akku verödet. Wir möchten, dass mehr ins Zentrum investiert wird, statt das Geld für einen Rathausneubau auszugeben, von dem kein Bürger etwas hat.“
Beschlossen ist bisher nur der Neubau. Wie die Umsetzung aussehen könnte, wird nun geprüft. Eine Variante sieht etwa einen Bau auf dem Dach des benachbarten Sparkassengebäudes vor. Auch ein Neubau am jetzigen Standort sei denkbar.