Grosshansdorf. Torsten Albig lässt sich von Stormarns jüngster Verwaltungschefin durch die Kinderstadt Stormini führen und gibt ihr auch noch Tipps.
„Manchmal muss man auch unangenehme Entscheidungen Treffen“, sagt Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) im Gespräch mit Stormarns jüngster Bürgermeisterin. Fenja, die in der Kinderstadt „Stormini“ von den etwa 250 Bürgern zur „Chefin“ gewählt worden ist, hat schon am ersten Amtstag für ein bisschen Unmut in dem Dorf an der Sieker Landstraße in Großhansdorf gesorgt. Sie hat die Steuern von fünf auf acht Stormark erhöht.
„Das musste sein“, sagt die 13-Jährige voller Überzeugung und fügt hinzu: „Das Steuergeld hätte sonst nicht für den geplanten Maskenball gereicht. Viele Bürger sind zu mir gekommen und haben gesagt, dass sie sich diesen Ball wünschen.“ Vom Ministerpräsident gibt es dafür Lob. „Sie macht das schon ganz gut und sollte dabei bleiben – auch wenn die Umfragewerte anschließend nicht so gut sind“, frotzelt Albig, als er von der Bürgermeisterin durch Stormini geführt wird. „Habt ihr eigentlich auch eine Polizei?“, möchte der Besuch aus Kiel wissen. Kurz und knapp antwortet Fenja: „Nein, hier gibt es keine Verbrechen.“ Albig ist davon beeindruckt. Genauso wie von dem Arbeitsamt in der Kinderstadt. Fenja und der stellvertretende Bürgermeister Florian, 12, erklären dem Politiker, dass jedes Kind sich morgens und mittags dort einen Job aussuchen kann. Fenja macht die Arbeit als Bürgermeisterin dabei offensichtlich viel Spaß. Geradezu staatsmännisch sagt sie: „Mir ist es wichtig, dass es den Kindern hier gut geht und alles gerecht ist.“ Somit verdient eine Bürgermeisterin genauso wie ein Bäcker, Klavierbauer oder Finanzbeamter pro Tag 17 Stormark.
Stormini
Neben dem Ministerpräsidenten sind am Donnerstag zahlreiche andere Politiker aus Stormarn in das Kinderdorf gekommen und haben sich von den Bürgern durch Stormini führen lassen. „Es ist schön, zu sehen, mit welcher Begeisterung Kinder hier Politik lernen“, sagt der Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann (CDU): „Zudem verstehen die Kinder hier die Notwendigkeit von beispielsweise Steuern und wie Wahlen oder ein Parlament funktionieren.“
Auch Franz Thönnes, SPD-Abgeordneter im Bundestag, ist begeistert von Stormini. „Hier wird spielerisch Demokratie gelernt. Dass man gemeinsam Entscheidungen treffen und manchmal Kompromisse eingehen muss“, so Thönnes. Sein Kollege im Landtag, Martin Habersaat (SPD), schwelgt bei der Führung indes in Erinnerungen: „Es erinnert mich jedes Jahr an meine Pfadfinderzeit.“