Der Ahrensburger Wahlkampf beginnt. Statt Polemik wird inhaltlich diskutiert. Es treten nicht Parteisoldaten, sondern Selbstdenker auf.

Es klingt wie eine Binsenweisheit, wenn gesagt wird, dass mehr miteinander gesprochen werden sollte, um sich besser zu verstehen. Ist es Zufall, dass dieser Satz in vielerlei Variationen bei der ersten Debatte der drei Kandidaten der Ahrensburger Bürgermeisterwahl am 27. September besonders oft fiel?

Amtsinhaber Michael Sarach und seine beiden Herausforderer, Christian Conring und Jörg Hansen haben bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt vorgemacht, was es bewirken kann, wenn nicht nur gegen- und übereinander, sondern miteinander geredet wird, man also ins Gespräch über Sachthemen kommt.

Vieles war wohltuend an diesem Auftakt des Wahlkampfes im kleinen Kreis. An den Rednertischen standen keine Parteisoldaten, sondern Selbstdenker. Leistungen von anderen wurden anerkannt, Versäumnisse der eigenen Partei benannt, eigene Positionen korrigiert. Und ab und zu nahm einer den Anderen gegen den Dritten in Schutz. Am Ende gab es viele Meinungen und keinen Gewinner, aber viel Konsens. Es fehlte nur noch das Bekenntnis eines Kandidaten, dass er nach diesem Abend nicht mehr wüsste, für wen er sich am 27. September entscheiden werde.

Keine Sorge, es wird im weiteren Verlauf des Wahlkampfes keinen Kuschelkurs geben, sondern deutlich kontroverser zugehen. Aber der Auftakt lässt darauf hoffen, dass die Bewerber fair und sachlich miteinander umgehen. Was sich auch nachhaltig auf die politische Kultur in der Stadt auswirken könnte.