Tangstedt. Umwelt- und Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) informiert sich über Ökolandbau und stellt weitere Förderung in Aussicht.

Der Ökolandbau in Schleswig-Holstein bedient nicht nur die wachsende Nachfrage der Verbraucher nach Bio-Lebensmitteln. „Landwirtschaftliche Flächen, die ohne Chemie auskommen, können auch einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz leisten“, sagte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), als er sich am Mittwoch mit Vertretern der Landesvereinigung Ökologischer Landbau in Kattendorf und Tangstedt Beispiele für die gelungene Kombination aus Naturschutz und ökologischem Landbau ansah.

Mehr als 100 Obstbäume wachsen dort seit fünf Jahren in weitgehend unberührter Landschaft. Daneben liegt eines der 22 Paradiese für Amphibien. Rolf Winter, Geschäftsführer auf Gut Wulksfelde, und sein Team haben die Teiche mit der Stadt Hamburg angelegt, der die Flächen gehören. „Den Amphibien ging es schlecht, nachdem 240 Hektar ökologisch wertvolle Fläche für die Hafenerweiterung zugeschüttet worden waren“, sagte Jutta Sandkühler von der Umweltbehörde. Sie suchte nach Ausweichflächen für Frösche und Kröten und erinnerte sich daran, dass Hamburg auch die Flächen des Gutes gehören. Winter stimmte zu.

„Es ist schon toll, wenn über einem die Feldlerche steht“, sagte Habeck, als er sich auf dem Kattendorfer Hof ein weiteres, von Ministerium gefördertes Projekt ansah: die kleinteilige Ackerbewirtschaftung. Wo normalerweise auf zehn Hektar nur eine Frucht steht, werden hier unterschiedliche Früchte angebaut. Den Mehraufwand vergütet das Ministerium mit 234 Euro pro Hektar, denn: „Das dient der Artenvielfalt und dem Naturschutz“, sagte der Minister. Er wolle den Ökolandbau weiter fördern. 3,6 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche im Norden wurden Ende 2014 von 490 Höfen ökologisch bewirtschaftet.