Grande. Zwei Tiere auf einem Gestüt in Grande sterben. Weitere Fälle soll es in Trittau und Barsbüttel geben. Besitzer können Tiere schützen.

Wieder ist auf einem Hof in Stormarn das hoch ansteckende Pferdeherpes-Virus ausgebrochen. Zwei Tiere auf dem Grander Gestüt am Helkenteich sind infolge der Infektion mit dem so genannten Equinen Herpesvirus (EHV-1) gestorben. Das bestätigt Inhaber Joachim Schiedel.

Erkrankte Tiere soll es nach Abendblatt-Infektionen auch in Stallungen in Trittau und Barsbüttel geben. Bereits im vergangenen Dezember mussten drei Pferde auf dem Hof Gut Tangstedt eingeschläfert werden, nachdem das Virus bei ihnen ausgebrochen war (wir berichteten).

Eine Impfung ist möglich, bietet aber keinen vollständigen Schutz

Karlheinz Reisewitz, Kreisveterinär in Stormarn, sagt: „Pferdeherpes kommt in den Stallungen in Stormarn immer mal wieder vor.“ Das Kreisveterinäramt erfahre aber meist nicht offiziell von den Fällen, weil die Krankheit nicht meldepflichtig ist. Im Gegensatz zu der infektiösen Anämie (Blutarmut), die sogar anzeigepflichtig sei. Reisewitz: „Meldepflichtige Krankheiten werden erfasst und beobachtet, anzeigepflichtige Erkrankungen müssen aktiv bekämpft werden.“

Das EH-Virus 1 wird über Tröpfchen übertragen und ist in der ersten Phase der Erkrankung kaum feststellbar, da meist nur die Nüstern der Pferde triefen. Im Verlauf können die Tiere Fieberschübe, Probleme mit der Atmung und Lähmungserscheinungen bekommen. Schließlich kann auch das zentrale Nervensystem befallen werden, und die Tiere können dann keinen Urin oder Kot mehr absondern.

Auch Menschen und andere Tiere, etwa Hunde, können das Herpesvirus übertragen, für sie selbst ist es aber ungefährlich. Pferdebesitzer können ihre Tiere gegen EHV-1 impfen, dazu rät auch die Tierärztekammer. Durch den Impfstoff bilden sich Antikörper aus. Einen vollständigen Schutz bietet die Impfung allerdings nicht.